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Sport: Gute Ausgangsposition

Potsdams Cheftrainer Ralph Welke ist zufrieden mit dem Saisonstart seiner Kanuten in Duisburg

Ralph Welke hatte am gestrigen Montag allen Grund, mit seiner Frau und Trainerkollegin Petra in der Potsdamer Nachmittagssonne einen Kaffee zu genießen. Schließlich waren die Kanuten des KC Potsdam, deren Cheftrainer der 53-Jährige ist, am Wochenende sehr erfolgreich in die nach- olympische Saison gestartet. Bei der ersten nationalen Qualifikation für die Heim- Weltmeisterschaften Ende August dieses Jahres in Duisburg hatten sich die meisten Potsdamer Paddler in den Einern in eine sehr gute Ausgangsposition gepaddelt. „Wir können erst einmal sehr zufrieden sein“, sagte Ralph Welke. „Entscheidend ist aber die zweite Qualifikation am ersten Mai-Wochenende in Duisburg – dann werden die Teilnehmer an den Weltcups ermittelt, bei denen die Weltmeisterschafts- Tickets endgültig vergeben werden.“

Beste Chancen, im Sommer auf der Wedau um WM-Edelmetall zu paddeln, haben Potsdams letztjährige Olympia-Medaillengewinner. Bei den Frauen siegte Franziska Weber am Sonntag über 1000 Meter vor der Leipzigerin Tina Dietze, mit der sie in London Olympiasiegerin im 500-Meter-Zweierkajak geworden war, und ihrer Klubkollegin Katrin Wagner-Augustin, die den Vierer mit zu Olympiasilber gefahren hatte. Dietze hatte tags zuvor die 200 Meter vor Weber und Wagner-Augustin sowie die 250 Meter vor Wagner-Augustin und Weber gewonnen. „Das ist okay. Das hatte ich so erwartet, denn Dietze war schon in den vergangenen Jahren immer ganz vorn dabei“, erklärte Ralph Welke, der auch mit dem Sieg Ronald Rauhes im 200-Meter-Kajaksprint „sehr zufrieden“ war. Rauhe selbst, der nach den für ihn enttäuschenden achten Plätzen im K1 und K2 bei Olympia in London im Training ein paar Dinge verändert hatte, zeigte sich erleichtert. „Das Ergebnis beruhigt mich“, so der 31-Jährige, der über 250 Meter Zweiter hinter Tom Liebscher aus Dresden und vor seinem Klubkollegen Felix König wurde. Tim Wieskötter vom KC Potsdam war nicht am Start, da er in diesem Jahr eine Leistungssport-Pause einlegt.

Am meisten freute sich Ralph Welke über seinen Potsdamer Canadier-Spezialisten Ronald Verch, der nach der verpassten Olympia-Fahrkarte erneut Gas gibt und zum Auftakt in Duisburg die 2000 Meter vor Olympiasieger Sebastian Brendel aus Potsdam gewann und über 250 Metern Dritter hinter Brendel und Peter Kretschmer vom KCP wurde. „Vor allem Verchs 2000-Meter-Rennen war eine Superleistung“, applaudierte der Trainer, der die ersten Platzierungen Kurt Kuschelas in diesem Jahr gelassen registrierte. Kuschela, der in London gemeinsam mit seinem Klubkollegen Kretschmer Olympiagold im Zweiercanadier über 1000 Meter erpaddelt hatte, wurde zum Auftakt Achter über 250 und Fünfter über 2000 Meter. „Damit hat er Leistungen gebracht, die in seinem Rahmen liegen“, erkläre Welke.

Während Kuschela weiter gute Karten für einen C2-Start bei den WM hat, wird sein Klubkollege Stefan Kiraj bei den Canadier-Sprintern ordentlich zu kämpfen haben. Der 23-Jährige hatte 2012 Olympia knapp verpasst und musste jetzt in Duisburg über 200 Meter mit Platz zwei hinter Stefan Holtz aus Leipzig – der kurzfristig von der Lang- auf die Sprintstrecke gewechselt ist – sowie über 250 Meter mit Rang drei hinter Holtz und Robert Nuck (Leipzig) vorliebnehmen. „Kiraj war nicht schlecht, aber die beiden anderen halt ein Stück stärker und schneller“, analysierte Welke. „Kiraj wird weiter zulegen müssen, denn im Sprint wird bei den WM nur ein Canadier antreten.“

Das Rüstzeug für die zweite Qualifikation, bei der die olympischen 200-, 500 und 1000-Meter-Strecken gefahren werden, wollen sich Potsdams Canadierspezialisten auf dem Brandenburger Beetzsee holen, während die Kajak-Damen in Duisburg und die Kajak-Herren in Kienbaum Trainingslager absolvieren. Dabei hoffen sie auf ähnlich angenehme äußere Bedingungen wie am gestrigen Montag.

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