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Möbelmarkt an der Autobahn: Großansiedlung im Friedrichspark geplant

Im Gewerbegebiet Friedrichspark zwischen Marquardt, Satzkorn und Uetz-Paaren soll ein großes Möbelhaus entstehen. An Gerüchten, dabei könnte es sich um Ikea handeln, ist allerdings nach PNN-Informationen nichts dran.

Von Peer Straube

Marquardt/Satzkorn - Neue Entwicklungen im Gewerbegebiet Friedrichspark zwischen Marquardt, Satzkorn und Uetz-Paaren: Ein großes Möbelhaus mit 30 000 Quadratmetern Verkaufsfläche und ein kleiner Möbelmarkt mit 8000 Quadratmetern sollen künftig den Hornbach-Baumarkt an der Autobahnanschlussstelle Potsdam-Nord ergänzen. Entsprechende Ansiedlungspläne gab Stadtplanungschef Andreas Goetzmann am Dienstag im Bauausschuss geplant. Um welche Kette es sich handelt, ist noch unklar. Gerüchte über eine Ikea-Filiale bestätigten sich nicht: Für den Standort Potsdam gebe es „aktuell keine Pläne“, sagte eine Sprecherin des schwedischen Möbelhaus-Giganten den PNN.

Für die Möbelhäuser gebe es bereits Bauvorbescheidsanträge, über die bis zum Sommer entschieden werden müssen, sagte Goetzmann. Zudem soll ein kleiner Nahversorger gebaut werden. Die drei Ansiedlungen seien das Ergebnis eines Kompromisses mit den Eigentümern des 70 Hektar großen Areals nahe der B273. Diese verzichteten im Gegenzug auf weiteren großflächigen Einzelhandel, wie nach geltendem Planungsrecht jetzt noch möglich wäre. Unter anderem hatte die Lebensmittelkette Kaufland Interesse gezeigt, dort eine Filiale zu eröffnen.

Wie berichtet favorisiert die Stadt die Entwicklung des Geländes zu einem Gewerbe- und Logistikstandort und will dafür den Bebauungsplan ändern. Das Dortmunder Unternehmen LogReal World hat im Auftrag des Eigentümers bereits ein entsprechendes Konzept entwickelt. Unter dem Label „Innovationspark Business & Smart Logistics“ kämen „insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel, E-Commerce, Light Industrial/Light Manufacturing, Service, Logistik und Engineering“ als Zielgruppe für eine Ansiedlung infrage, hieß es. Angekündigt werden flexible Mietflächen von 300 bis 5000 Quadratmetern, auch ein Gleisanschluss auf das Gelände sei möglich.

Um die strategische Neuausrichtung für das Gewerbegebiet zu ermöglichen, ist die Stadt aber auf das Entgegenkommen des Eigentümers angewiesen. Grundlage dafür sei der Kompromiss über den Bau der Möbelhäuser, dem auch das Land bereits zugestimmt habe, sagte Goetzmann. Die Stadtverordneten drängte der Stadtplanungschef zur Eile. Sie müssten schnell die neuen Planungsziele beschließen, andernfalls drohe eine großflächige Einzelhandelsentwicklung, wie sie nicht gewollt sei.

Vor einer Entscheidung des Bauausschusses wollen aber die Ortsbeiräte der betroffenen Ortsteile noch einmal in einer Sondersitzung beraten. Alle drei Gremien hatten wie berichtet bereits umfangreiche Bedenken angemeldet, vor allem Satzkorn. Dort wird befürchtet, dass ein Logistikzentrum die Anwohner unzumutbar in ihrer Wohnqualität beeinträchtigt. Möbelmärkte führten zudem zu einer Zunahme des Verkehrs, kritisierte Satzkorns Vize- Ortsbeiratschefin Susanna Krüger. 

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