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Früher durfte im Potsdamer Volkspark auf ausgewiesenen Flächen gegrillt werden (Archivfoto).

© Sebastian Gabsch

Rekordtrockenheit in Potsdam: Grillen auch ohne Grillverbot nicht erlaubt

Trotz des Dürresommers hat Potsdam kein Grillverbot verhängt. Das Ordnungsamt schreitet aber trotzdem ein. Feuerwerke kann die Stadt nicht wegen Brandschutz verbieten, erklärt sie.

Potsdam - Trotz der außergewöhnlichen Dürre hat die Stadt bislang kein Grillverbot für öffentliche Flächen ausgesprochen, wie das noch in den Jahren 2018 bis 2020 der Fall war. Man setze stattdessen auf Kontrollen durch die Mitarbeitenden des Ordnungsamtes an Schwerpunkten wie der Freundschaftsinsel oder der Wiese am Schillerplatz auf dem Kiewitt, erklärte Stadtsprecherin Christine Homann auf PNN-Anfrage. 

Solche Kontrollen hätten sich in den Vorjahren als "wirksames Mittel zur Sensibilisierung und Prävention" erwiesen. Das Ordnungsamt reagiere auch auf Hinweise zu Feuer oder Grillen auf öffentlichen Flächen. Man könne dann zur Gefahrenabwehr auf Grundlage des Paragrafen 13 Gesetzes über den Aufbau und die Befugnisse der Ordnungsbehörden eingreifen, erklärte die Stadtsprecherin.

Keine öffentlichen Grillflächen

Eine öffentliche Fläche, auf der das Grillen erlaubt ist, gibt es in Potsdam nicht mehr, seit die Grillplätze im Volkspark weggefallen sind. Der Wunsch nach öffentlichen Grillflächen war auch Thema beim laufenden Bürgerhaushalts-Verfahren - zwei entsprechende Vorschläge von Bürgern erreichten aber nicht genügend Punkte, um in die nächste Runde zu kommen.

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Auch Feuerwerke sind - nach vorheriger Anzeige bei der Stadt - grundsätzlich noch möglich, erklärte Sprecherin Homann auf PNN-Anfrage. Der Pyrotechniker muss sie vorher anmelden. Die Stadt könnte ein Feuerwerk gemäß der Gesetzeslage nur aus Lärmschutzgründen untersagen, Brandschutz spielt dabei keine Rolle. 

Die Stadt weist jedoch darauf hin, dass es in der Verantwortung des Pyrotechnikers liegt, dass durch ein Feuerwerk kein Brand ausgelöst wird. Er müsse anhand der Wetterbedingungen, der Umgebung und der geplanten Feuerwerks-Effekte spätestens vor Ort über die Durchführung entscheiden - "und bei nicht zulässigen Bedingungen das Feuerwerk absagen". Der Stadt liegen nach eigenen Angaben mehrere Anträge für Feuerwerksveranstaltungen in den kommenden Wochen vor, die noch in Bearbeitung sind. 

Deutlich weniger Niederschlag

Das Jahr 2022 ist in Potsdam nicht nur deutlich trockener als der langjährige Durchschnitt, es unterbietet auch die Werte der Dürrejahre seit 2018 sowie des "Jahrhundertsommers" 2003. Die Gesamtniederschlagsmenge seit Jahresbeginn liegt momentan deutlich unter den Werten zum gleichen Zeitpunkt in den besagten Jahren, wie aus der Auswertung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) hervorgeht. 

Stand 19. August waren 219,2 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen - sowohl 2003 als auch 2018 war zum gleichen Zeitpunkt zumindest schon die 250-Liter-Marke erreicht. Im vergangenen Jahr, das niederschlagsmäßig einigermaßen dem langjährigen Durchschnitt entsprach, hatte Potsdam sogar fast 400 Liter erreicht.

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