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Thüringer Schützenhilfe. Turbine Potsdams Patricia Hanebeck kann hier von den beiden Jenaerinnen Susan Utes (l.) und Sabrina Schmutzler (r.) nicht gestoppt werden.

© Thomas

Sport: Gleich drei Gastgeschenke

Turbine Potsdam besiegte den USV Jena daheim 6:0 und ist wieder Zweiter der Frauenfußball-Bundesliga

Böse Zungen behaupteten am Sonntagnachmittag, Turbine Potsdam habe gegen den USV Jena 3:3 gespielt, weil die Thüringerinnen gleich drei Eigentore zum 6:0 (3:0)-Heimsieg des Deutschen Frauenfußball-Meisters beitrugen. Was natürlich Unsinn ist, denn Turbine war vor 2260 Zuschauern die dominierende Elf, die mit ihrem Erfolg wieder am bisherigen Tabellenzweiten FFC Frankfurt (1:3 in Freiburg) vorbeizog. „Wir haben druckvoll gespielt und Jena damit zu den Fehlern gezwungen“, meinte Turbine-Kapitänin Tabea Kemme später. Und ihr Trainer Bernd Schröder freute sich: „Unser Ziel Champions League ist jetzt wieder eher erreichbar. Dazu müssen wir aber am Mittwoch hier zu Hause gegen den FCR Duisburg den nächsten Sieg landen.“

Pechvogel des Sonntagnachmittags im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion war ausgerechnet die Ex-Potsdamerin Carolin Schiewe. Sie lenkte schon kurz nach dem Anpfiff eine Eingabe Pauline Bremers von rechts zum 1:0 in die eigene kurze Ecke (2.) und beförderte beim 2:0 einen Schuss Yuki Ogimis noch über die eigene Torlinie (25.). „Beim ersten Tor wollte ich retten, beim zweiten wäre Ogimis Schuss auch so reingegangen“, erklärte die 2010 von der Havel nach Jena gewechselte Abwehrspielerin. „Zwei Eigentore ausgerechnet hier in Potsdam sind natürlich doppelt bitter.“

Nach dem frühen Rückstand kämpften die Gäste zwar bis zuletzt um eine Resultatsverbesserung, doch ihre bescheidenen Mittel reichten nicht, um die Potsdamerinnen in diesem Ost-Derby wirklich zu gefährden. Einen Heber von Susann Utes lenkte Turbines Schlussfrau Alyssa Naeher noch über die Querlatte (35.). Später hatte Jena erneut Pech, als Jofie Stübing einen 25-Meter-Schuss Genoveva Anonmas von rechts zum 5:0 in die eigenen Maschen beförderte (79.). Und als Patricia Hanebeck im eigenen Strafraum Amber Hearn foulte, entschied Schiedsrichterin Katrin Rafalski (Bad Zwesten) auf Freistoß knapp außerhalb des Sechzehners (83.).

Potsdams Spiel war zielstrebiger, obwohl im Mittelfeld und im Abschluss längst nicht alles gelang. „Unsere Fehlpassrate war ein bisschen hoch“, meinte später auch Tabea Kemme. Dennoch trafen Antonia Göransson mit einem Flachschuss von links zum 3:0 (40.), Yuki Ogi- mi per Linksschuss ins linke Eck zum 4:0 (55.) und Ada Hegerberg nach Genoveva Anonmas Pfostenschuss zum Endstand (85.). „Es ist natürlich schön, ins Spiel zu kommen und dann auch noch ein Tor zu schießen. Das hat Spaß gemacht“, so Hegerberg nach ihrem zweiten Saisontreffer.

„Einiges hätten wir sicher gern besser gesehen, aber wir hatten noch den Rucksack der 0:2-Niederlage in München zu tragen“, sagte Coach Schröder nach dem Abpfiff. Und seine Auswechslungen begründete er mit den Worten: „Man kann auch in die Zukunft gucken.“ Als relativ sicher gilt, dass Ogimi nach dieser Saison zum englischen FC Chelsea und Alyssa Naeher zurück in die USA gehen. In Potsdam wird währenddessen emsig an der Mannschaft für die neue Saison gebastelt. Voraussichtlich in dieser Woche will Turbine zwei neue Mittelfeldspielerinnen – eine davon aus Deutschland – verpflichten.

Turbine: Naeher; Singer (80. Mirlach), Draws, Kemme (63. An. Hegerberg); Bremer, Hanebeck, Mjelde, Cramer; Anonma, Ogimi (63. Ad. Hegerberg), Göransson.

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