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Homepage: Geplante Karriere

Der Career-Service an der Universität Potsdam hat seine Arbeit aufgenommen

Der Career-Service an der Universität Potsdam hat seine Arbeit aufgenommen Die Zahlen passen so gut in das triste Bild des deutschen Arbeitsmarktes, dass man es kaum noch hören will: 5000 arbeitslose Hochschulabsolventen mehr gab es im Jahr 2003 als im Vorjahr, zwischen den Jahren 2001 und 2004 stieg die Arbeitslosenquote unter Akademikern um 40 Prozent. Parallel dazu sank die Zahl der angebotenen Stellen. Es gibt auch eine Dunkelziffer – viele Absolventen melden sich gar nicht arbeitslos, da sie keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld haben. Zudem hangelt sich ein großer Teil des akademischen Nachwuchses von einem unbezahlten Praktikum zum nächsten. Nach diesen düsteren Aussichten aber ein Lichtblick: die Zahl der als arbeitslos gemeldeten Akademiker liegt mit 4,6 Prozent immer noch unter dem allgemeinen Durchschnitt von 10,5. Da die Entwicklung aber alles andere als rosig ist, hat die Universität Potsdam reagiert. Seit diesem Semester verfügt sie über einen Career Service, in dem die Studenten jede Hilfe bekommen sollen, die sie bei der Karriereplanung brauchen. Die drei Säulen heißen Information, Beratung und Training. Nach einigen Minuten auf der übersichtlichen Homepage stellt der Besucher fest, dass sich hinter dem Angebot „Beratung“ einfach nur Links zu den Beratungsstellen der Universität und anderen Adressen befinden, die jeder Student kennt, wenn er nur einmal das Vorlesungsverzeichnis durchgeblättert oder Begriffe wie „Praktikum“ oder „Studentenjob“ bei Google eingegeben hat. Auch hinter „Information“ findet sich lediglich eine weitere Linksammlung. Diese ist in drei Themenbereiche unterteilt, einer davon heißt „MachBAR“. Darunter findet man durchaus nützliche Adressen, wenn man den Drang verspürt, bereits während des Studiums etwas für die Karriere zu tun. Die dritte Säule, das Training, erfreut sich des größten Erfolgs. Aufgeschreckt durch die ernüchternden Arbeitsmarktdaten, greifen die Studierenden nach der Möglichkeit, die eigenen Chancen im Kampf um die Arbeitsplätze zu verbessern. „Die meisten Seminare waren innerhalb von zwei Wochen ausgebucht“, erzählt Heike Surrey, die Leiterin des Career Service. Doch es wird viel mehr geboten, als nur Informationen über Berufsfelder und Tipps für das Vorstellungsgespräch. Bevor es an die konkrete Planung geht, sollen die Teilnehmer sich darüber klar werden, was sie wollen und was sie können. Das steht vor allem in Seminaren aus den Themenfeldern Orientierung und Bewerbung auf dem Plan, während der Bereich Schlüsselqualifikationen hauptsächlich die sozialen Fähigkeiten schult. Der vierte Block beliefert junge GründerInnen mit dem nötigen Handwerkzeug. Als eine Besonderheit steht das Mentoring-Programm da. Es steht Studentinnen der Universität Potsdam, der Viadrina Frankfurt/Oder und der BTU Cottbus zur Verfügung und will ihnen einen Ansprechpartner aus der Wirtschaft zur Seite stellen. Es wird möglich sein, im Unternehmen des Mentors ein Praktikum zu machen, mit ihm Fachtagungen zu besuchen und sich Tipps für die Bewerbungsphase zu holen. Außerdem soll ein kontinuierlicher Austausch stattfinden, die Studentinnen werden die Möglichkeit haben, vom Netzwerk des Mentors zu profitieren und sich von ihm zu allen inhaltlichen Fragen bei Studien- und Diplomarbeitsthemen beraten zu lassen. Das Rahmenprogramm wird von Seminaren und Netzwerktreffen gebildet. Heike Surrey hat noch viele Ideen. Ein Informationsraum mit Literatur und Internetzugang schwebt ihr vor, außerdem ein Programm für wissenschaftliche Mitarbeiter. Veranstaltungen, die auf Junior-Professoren zugeschnitten sind, gibt es bereits. Eine letzte Frage bleibt: was hilft denn das ganze Training? „Wir bieten ein Schulungsprogramm für Fach- und Führungskräfte“, sagt Surrey. „Ob die Unternehmen Kapazitäten haben, neue Mitarbeiter aufzunehmen, ist eine andere Sache.“ Das letzte Wort hat noch immer der Markt. Katharina Sekareva Am kommenden Donnerstag wird der Career Service an der Universität Potsdam offiziell eröffnet, um 17 Uhr, Neues Palais, Haus 8. Im Internet: www.uni-potsdam.de/career-service/.

Katharina Sekareva

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