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Erste Champions-League-Tore. Asano Nagasato traf gegen Budapest doppelt.

© Kuppert

Sport: Geburtstagsfeier erst nach dem Spitzenspiel

Nach dem 6:0 gegen Budapest fiebert Turbine Potsdam dem Heimspiel gegen Wolfsburg entgegen

Stefanie Draws war zufrieden. „Sechs Tore waren ein schönes Geschenk“, sagte Turbine Potsdams Mannschaftskapitänin nach dem 6:0-Heimsieg über den MTK Hungaria FC am Mittwochabend, an dem sie ihren 24. Geburtstag auf dem Rasen des Karl-Liebknecht-Stadions erlebte. Gegen den ungarischen Meister, gegen den Potsdam nach dem 5:0 im Hinspiel der Einzug ins Champions-League-Achtelfinale letztlich souverän gelang, hatte die Abwehrchefin nicht viel zu tun. Budapest war vollauf damit beschäftigt, das eigene Tor leerzuhalten. „Ich dachte schon, dass mir meine Mannschaft keine Tore schenken wollte, aber dann klappte es ja noch.“

„60 Minuten war die Welt wundervoll für uns, aber dann“, meinte MTK- Coach Peter Medgyes, dessen Mannschaft – komplett aus ungarischen A-Nationalspielerinnen bestehend – noch je zwei Gegentore durch Asano Nagasato, Natasa Andonova und Antonia Göransson kassierte. „Meine Spielerinnen sind heute so viel gelaufen wie in drei Liga- Spielen zu Hause und haben Turbine zumindest eine Stunde lang das Leben schwermachen können“, so Medgyes.

Dann aber brach Asano Nagasato mit ihrem ersten Tor in der Champions League den Bann. „Ich bin sehr froh, dass das geklappt hat “, meinte die japanische Nationalspielerin, die seit dem Winter 2013 für Turbine die Töppen schnürt. „In der ersten Halbzeit stand der Gegner sehr eng und defensiv. Das 1:0 hat dann aber die Schleusen geöffnet.“

Nun würde die 24-Jährige, die im Sommer die Rückennummer 17 von ihrer von Potsdam zum FC Chelsea nach London gewechselten zwei Jahre älteren Schwester Yuki Ogimi übernahm, natürlich gern auch am Samstag stürmen. Dann empfängt Tabellenführer Turbine im Bundesliga-Spitzenspiel den Titelverteidiger und zwei Punkte zurückliegenden Verfolger VfL Wolfsburg (12.45 Uhr/live auf Eurosport). „Ich weiß nicht, ob ich spiele. Ich hoffe es“, sagte die 24-Jährige Nagasato in schon recht passablem Deutsch.

„Das Spiel gegen Wolfsburg wird ein ganz anderes als das gegen Budapest, da werden wir auch mit einer ganz anderen Besetzung spielen“, erklärte Turbines Cheftrainer Bernd Schröder. Er erwartet eine Partie „auf Biegen und Brechen“ gegen den diesjährigen Triple-Gewinner, der in der Champions League Pärnu JK aus Estland nach einem 14:0 im Hinspiel am Mittwochabend daheim mit einem 13:0 erneut zweistellig vom Platz fegte, jetzt im Liga-Spiel aber auf seine verletzte Kapitänin Nadine Keßler verzichten muss. Die frühere Turbine-Kickerin zog sich am Mittwoch eine Innenbanddehnung und Kapselzerrung im rechten Knie zu. Am Samstag, so Schröder, werde es sicher nicht so fair wie gegen Budapest zugehen. „Da müssen wir auch mal im 1:1 mit Haken und Ösen spielen“, fordert der Coach.

„Wir hatten“, so Schröder, „heute die Gelegenheit zu erkennen, wo wir Probleme haben und wer am Samstag nicht spielen wird.“ Wieder mit dabei sein werden Alexandra Singer, Lia Wälti und Lisa Evans, die gegen MTK zur Schonung auf der Bank blieben, sowie Maren Mjelde und Pauline Bremer, die in Halbzeit zwei eingewechselt wurden. Und auch die zuletzt verletzt fehlende Ada Hegerberg signalisierte am Mittwoch: „Am Samstag bin ich wieder dabei.“

Stefanie Draws freut sich schon: „Unsere ganze Mannschaft fiebert dem Spitzenspiel entgegen. Mit dem 6:0 haben wir uns in einem Training auf Wettkampfebene noch mal Selbstvertrauen dafür geholt. Gegen Wolfsburg ist immer Action drin.“ Daher sei auch noch keine Zeit zum Feiern. „Das“, so Draws, „holen wir am Samstag nach, nachdem wir auch den VfL besiegt haben.“ Michael Meyer

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