zum Hauptinhalt

ATLAS: Freiheit

Der Mauerfall 1989 und die Deutsche Einheit 1990 haben den 17. Juni 1953 etwas ins Hintertreffen geraten lassen.

Der Mauerfall 1989 und die Deutsche Einheit 1990 haben den 17. Juni 1953 etwas ins Hintertreffen geraten lassen. Dabei sind gerade der Mauerfall und der mutige Aufbruch der DDR-Bürger in die Demokratie im Herbst 1990 ohne den 17. Juni 1953 nicht zu verstehen. Bei aller Euphorie, die der Mauerfall überall auslöste – „Wir Deutschen sind heute das glücklichste Volk der Welt“ (Walter Momper) –, waren doch auch Fragen wie diese zu vernehmen: „Wie habt ihr es nur so lange ausgehalten?“ Die blutige Niederschlagung der Volkserhebung in der DDR, aber auch der Ungarische Volksaufstand von 1956 und der von Panzern niedergewalzte Prager Frühling von 1968 sind die Antwort: Den Menschen blieb nichts anderes übrig, als die SED-Herrschaft auszuhalten. Nachdem Michail Gorbatschow die permanente Gewaltandrohung beendete, hielt die DDR dann nur noch wenige Jahre. In Potsdam wird derzeit darüber diskutiert, wie der 17. Juni 1953 wieder mehr ins Bewusstsein gerückt werden kann. Im Gespräch ist, eine Straße auf dem Campus am Jungfernsee nach dem Datum zu benennen. Das wäre ein Anfang; Freiheitskämpfer sind rar in der deutschen Geschichte. Die, die wir haben, sollten wir ehren.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false