zum Hauptinhalt
Turbine Potsdam belegt derzeit den letzten Tabellenplatz.

© imago images / Axel Kohring

Frauenfußball-Bundesligist in der Krise: Mediziner will Präsident von Turbine Potsdam werden

Karsten Ritter-Lang strebt die Nachfolge von  Rolf Kutzmutz an. Unterdessen blickt auch die Bundestrainerin mit Sorgen auf das Bundesliga-Schlusslicht aus Brandenburg.

Der Mediziner Karsten Ritter-Lang kandidiert auf der Mitgliederversammlung von Turbine Potsdam am 11. November für das Amt des Präsidenten. Das gaben der ehemalige Sportschütze und der Frauenbundesligist am Mittwoch bekannt.

Der Verein befinde sich in einer schwierigen Lage, sagte der 60-jährige Ritter-Lang in einer Vereinsmitteilung. „Die Umfeldbedingungen im Frauenfußball ändern sich aufgrund der zunehmenden Professionalisierung besonders finanziell rasant“, so der Ärztliche Direktor einer Orthopädie-Fachklinik. Der Verein müsse in der aktuellen Situation „organisatorisch restrukturiert“ werden.

Die Präsidiumswahl ist notwendig geworden, da im Sommer der langjährige Präsident Rolf Kutzmutz im Streit über die Trennung von Trainer Sofian Chahed zurückgetreten ist. Vor wenigen Wochen gab auch Vizepräsident Uwe Reher sein Amt auf.

Kellerduell in Essen

Sportlich versucht sich das Tabellenschlusslicht auf das Kellerduell bei der SGS Essen am Sonntag (13.00 Uhr, MagentaSport) zu konzentrieren. Nach der Entlassung von Chahed-Nachfolger Sebastian Middeke am Montag leitet aktuell der langjährige Co-Trainer Dirk Heinrichs das Training.

Allerdings verfügt der ehemalige Torwart nicht über die vorgeschriebene A-Lizenz. Jedoch wird Turbine Potsdam von Seiten des DFB höchstwahrscheinlich eine zeitlich begrenzte Übergangszeit eingeräumt, bis ein neuer Trainer mit der erforderlichen Qualifikation gefunden ist.

Bundestrainerin blickt sorgenvoll nach Potsdam

Bei Turbines Talfahrt leidet auch Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg mit. Ihre Blicke gehen „ein bisschen sorgenvoll nach Potsdam“, sagte die frühere Nationalstürmerin bei einer Video-Pressekonferenz am Mittwoch.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hatte eine solche Krise bei Turbine nicht erwartet.

© AFP / WILLIAM WEST

„Weil ich so viel gegen Potsdam gespielt habe, weil es eine tolle Traditionsmannschaft ist, weil sie ganz viele großartige Erfolge für den deutschen Fußball erreicht haben“ - so begründete Voss-Tecklenburg ihre Anteilnahme. „Das tut mir dann immer in der Seele weh. Da leidet man ein bisschen mit und begleitet das natürlich, weil da viele Spielerinnen im Nachwuchs groß werden und die nächsten Schritte machen sollen.“

Die Krise sei für sie so nicht erwartbar gewesen, auch wenn sie mit einer schweren Saison für Turbine gerechnet hatte. Potsdam gewann 2005 und 2010 die Champions League und war sechsmal deutscher Meister sowie dreimal DFB-Pokalsieger. In dieser Saison hat Turbine in der Bundesliga nach fünf Niederlagen in sechs Spielen erst ein Punkt auf dem Konto. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false