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Sport: Erst Freiburg, dann DFB-Test

Jennifer Cramer will mit Turbine Potsdam erfolgreich ins Jahr starten und düst dann zum Nationalteam

Jennifer Cramer kann es kaum erwarten. „Endlich geht es wieder los“, sagt die Mittelfeldspielerin, die am morgigen Sonntag mit Turbine Potsdam beim SC Freiburg zum ersten Punktspiel nach der Winterpause antritt. „Wir haben in der vergangenen Woche noch dreimal täglich trainiert – das war sehr intensiv. Jetzt freuen uns auf den Sonntag.“ Dann will der Tabellenzweite möglichst mit einem Sieg beim Tabellenfünften Anschluss an Spitzenreiter VfL Wolfsburg halten. „Ich bin gut drauf und hoffe, auch spielen zu dürfen“, sagt Cramer, die 2008 vom DFC Allendorf/Eder an die Sportschule Potsdam kam, zunächst Turbines Nachwuchsteams durchlief und 2010 in Potsdams Erstligateam debütierte.

In dieser Saison bestritt die U20-Vizeweltmeisterin des vergangenen Jahres, die ihren Vertrag bei Turbine im Dezember vorzeitig bis zum 30. Juni 2015 verlängerte, zehn Meisterschafts-, vier Champions- League- und drei DFB-Pokalspiele. Dabei musste sie sich im Kampf um die Position auf der linken Außenbahn vor allem gegen die schwedische Nationalspielerin Antonia Göransson durchsetzen, die jetzt leicht angeschlagen von einem Nationalmannschafts-Lehrgang aus der Heimat zurückkehrte. „Links ist meine bevorzugte Seite“, bestätigt Jennifer Cramer, die abwarten muss, ob Cheftrainer Bernd Schröder dort künftig auch den Platz der im Januar neu gekommenen Norwegerin Andrine Hegerberg sieht. „Solche Konkurrenz schreckt mich aber nicht“, sagt die Sportschülerin, die im April ihr Abitur macht und dann ein Praktikum bei der Polizei absolvieren will. Ihr Ziel ist die Sportfördergruppe der Landespolizei; „wenn es mit dem Einstellungstest klappt“, so die Spielerin mit der Rückennummer 11.

Getestet wird Jennifer Cramer bereits am kommenden Dienstag – von DFB-Trainerin Silvia Neid. Die junge Potsdamerin, die am nächsten Sonntag 20 wird, ist zum zweiten Mal nach Dezember 2012 zu einem Leistungstest der A-Nationalmannschaft nach Köln eingeladen. „Jennifer Cramer absolviert gute Leistungstests. Auf die habe ich ein Auge geworfen.“, erklärte Neid im Januar am Rande des DFB-Hallenpokals in Magdeburg. Solches Lob freut die Potsdamerin natürlich. „Das ist ein großer Schritt, aber ich bleibe natürlich auf dem Teppich“, sagt sie. „Bis zur EM werde ich sicher keine Nationalspielerin werden, aber nach der EM soll meine Zeit kommen.“

Morgen hofft Jennifer Cramer erst einmal auf einen erfolgreichen Liga-Start Turbines in diesem Jahr. Freiburg spielte am vergangenen Samstag 1:1 in Leverkusen, Potsdams Heimspiel gegen Sindelfingen dagegen fiel aus. Doch während nun die drei für Sonntag geplanten Spiele Duisburg – Leverkusen, Jena – Bad Neuenahr und Sindelfingen – Gütersloh am Freitag abgesagt wurden, signalisierte Freiburgs Frauenfußball-Abteilungsleiterin Birgit Bauer: „Bei uns kann zu 99 Prozent gespielt werden.“

Was Schröder nicht wundert. „Die haben da unten ja auch eine Rasenheizung“, erklärt der Turbine-Coach, der im Breisgau auf seine beiden Abwehrspielerinnen Tabea Kemme (Bänderdehnung) und Alexandra Singer (Erkältung) verzichten muss. Auch Natasa Andonova nach ihrer Erkältung und Sara Doorsoun nach ihrer Fersen-Operation werden noch geschont. Und Yuki Ogimis in der Winterpause verpflichtete Schwester Asano Nagasato (24) „ist noch im Aufbautraining, außerdem sind die Formalitäten für sie noch in vollem Gange“, so Schröder, für den die morgige Partie „richtungsweisend“ ist, wie er erklärt. „Freiburg hat eine gute Mannschaft und einen cleveren Trainer. Die haben uns schon hier beim 0:0 im Hinspiel das Leben schwer gemacht und sind zu Hause eine Macht. Wir dürfen dort aber trotzdem nicht verlieren.“ Jennifer Cramer will das ihre dazu beitragen.

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