zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Einer der „acht Achtbaren“ Verdienstkreuz

für Joachim Raupach

Werder (Havel) - Das Werderaner Urgestein Joachim Raupach ist seit gestern Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande. Zusammen mit sieben weiteren altgedienten Kommunalpolitikern aus dem Land erhielt der 70-Jährige in der Staatskanzlei eine der höchsten Auszeichnungen der Bundesrepublik. Die Ehrung übernahm in Potsdam Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD). Er würdigte Raupachs Einsatz für die Stadt Werder und den Landkreis Potsdam-Mittelmark.

1990 ist der damalige Lehrer für Geschichte, Politik und Deutsch in die SPD eingetreten und wurde sofort in die Werderaner Stadtverordnetenversammlung und den Kreistag gewählt. Letzterem saß er zwischen 1994 und 2003 vor, war bis vor drei Jahren stellvertretender Vorsitzender. Außerdem vertrat er zeitweilig die Interessen seiner Stadt im Landkreistag und engagiert sich noch heute im Freundeskreis Bismarckhöhe sowie dem Förderverein „seines“ Ernst-Haeckel-Gymnasiums. Die meisten dürften Joachim Raupach aber als Zeremonienmeister des Werderaner Karnevalsclubs kennen. Seit 37 Jahren bekleidet er diesen Posten.

Warum er damals in die Politik gegangen ist? „Bis 1990 durfte ich nicht mitmachen, weil ich in keiner Partei war. Danach war der Weg frei“, sagte Raupach gegenüber den PNN. Die SPD sei seine Partei geworden, weil er von Politikern wie Liebknecht, Brandt und Wehner beeindruckt sei. Und was hat ihn bei der Stange gehalten? „Ich habe gesehen, dass man etwas bewegen kann. Gemeinsam haben wir in Werder zum Beispiel das Gymnasium aufgebaut.“

Die „acht Achtbaren“, wie Platzeck die Ausgezeichneten nannte, seien alle bereit gewesen, Verantwortung zu übernehmen. Vor allem nach der Wende mussten sie „ihre Schiffe inmitten eines Orkans nicht nur auf Kurs halten, sondern auch umbauen“, so der Ministerpräsident. Er beschwor eine Kultur des Miteinanders im Land und verwies auf die acht Ehrenämtler als Vorbilder. „Wir müssen darauf achten, dass Brandenburg kein Land der Wutbürger wird“, so Platzeck mit Verweis unter anderem auf die Proteste gegen die BBI-Flugrouten. Thomas Lähns

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false