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Landeshauptstadt: „Eine langwierige Geschichte“ Potsdamer Schüler fürs Nichtrauchen belohnt

Aufgeregt war die Stimmung bei der Preisverleihung gestern im großen Kinosaal im Thalia Babelsberg. Sie alle haben es geschafft: Mit dem Rauchen aufzuhören oder gar nicht erst anzufangen.

Aufgeregt war die Stimmung bei der Preisverleihung gestern im großen Kinosaal im Thalia Babelsberg. Sie alle haben es geschafft: Mit dem Rauchen aufzuhören oder gar nicht erst anzufangen. „Be smart – don’t start“ war das Motto des Nichtraucherwettbewerbs an Potsdamer Schulen. 13 Klassen der Jahrgangsstufen sieben und acht hatten sich verpflichtet, ein halbes Jahr lang nicht zu rauchen. Und neun Klassen haben durchgehalten: Je drei aus der Linné-Gesamtschule und dem Humboldt-Gymnasium, sowie je eine Klasse der Voltaire-Gesamtschule, des Einstein-Gymnasiums und der Waldorfschule. Am gestrigen Weltnichtrauchertag wurden sie dafür ausgezeichnet.

Die Klassen konnten sich unter anderem über eine Kanutour, einen Inline-Skater-Workshop, Karten für ein Spiel vom 1. FCC Turbine Potsdam freuen. Elona Müller, Stadtbeigeordnete für Jugend, Soziales und Gesundheit, sprach den Schülern ihre Anerkennung aus. Dies umso mehr, da sie wisse, dass Nichtrauchen immer noch als „nicht cool“ gelte, so Müller. Nach der Preisverleihung gab es für die Schüler einen „coolen“ Überraschungsfilm: Ice Age 2.

Die Nichtraucher-Aktion findet in Potsdam seit 2000 im Rahmen eines europaweiten Wettbewerbs statt. Organisiert wird sie vom Gesundheitsamt, dem Chill Out e.V. und der überregionalen Suchtpräventionsstelle der Salus Klinik Lindow. Die Veranstaltung sei „eine gute Motivation für die Schüler“, sagt Marina Harno von der Lenné-Gesamtschule. Ihre achte Klasse nahm bereits zum zweiten Mal erfolgreich teil. „Zehn Prozent der Schüler einer Klasse dürfen allerdings rauchen“, schränkt sie ein. Das musste jedoch zu Beginn der Aktion gemeldet werden.

Probleme mit Rauchern an der Schule? „Seit letztem Jahr ist das Rauchen ja vom Ministerium verboten“, erklärt Harno. Die Probleme seien dadurch aber „nur verlagert“, so ihre Einschätzung. Die volljährigen Schüler dürfen das Schulgelände verlassen und können dann rauchen. Das bestätigt auch Dieter Born-Frontsberg, Schulleiter des Einstein-Gymnasiums. Überzeugungsarbeit sei nötig, um die Schüler vom Rauchen abzuhalten. Das sei „eine langwierige Geschichte“, so Born-Frontsberg. Annette Groß, stellvertretende Schulleiterin der Voltaire-Gesamtschule, begrüßt das Rauchverbot trotzdem: „Die Hemmschwelle ist erhöht worden.“ Ein positives Fazit auch von Malcolm Hope aus der Waldorfschule: Gesundheitliche Aufklärung zähle dort zum Lehrplan in der siebenten Klasse. Jana Haase

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