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Sport: Ein Sieg für die Statistik

VfL gewann zum Vorrunden-Abschluss im Schongang gegen Neubrandenburg

Für die Regionalliga-Handballer des 1. VfL Potsdam war das letzte Spiel der Vorrunde fast so etwas wie ein Muster ohne Wert. Der sonnabendliche 29:23 (12:13)-Sieg gegen den SV Fortuna Neubrandenburg hatte im Prinzip nur noch eine statistische Bedeutung, denn die Mecklenburger werden den VfL Potsdam auf seinem Weg in die Aufstiegsrunde nicht begleiten. Der Situation trugen Potsdams Verantwortliche Alexander Haase und Matthias Lessig Rechnung, indem sie ihre Mannschaft vor dem Anpfiff auf ein Trainingsspiel mit Wettkampfcharakter einstellten. Seinen ganz eigenen Stellenwert hatte das 16. Punktspiel der laufenden Saison indessen für Felix Herholc. Der Sportschüler, eigentlich noch die Nummer Eins zwischen den Pfosten der VfL A-Jugend, stand am Wochenende über die gesamten sechzig Minuten im Potsdamer Gehäuse. Christian Pahl, der als Co-Trainer des VfL- Nachwuchses Herholc regelmäßig unter seinen Fittichen hat, machte es sich derweil auf der Bank bequem und genoss sichtlich einen entspannten Punktspielsonnabend.

Vor den Augen seiner Freundin Pia Marxkord, ebenfalls Sportschülerin und eines der großen Turbine-Fußballtalente, die sich eigens mit ihren Eltern nach Neubrandenburg aufgemacht hatte, schwang sich der junge Schlussmann zu einer Klasseleistung auf und parierte 24 Bälle. Herholc Vorderleute benötigten dagegen eine längere Anlaufzeit, ehe sie die Einstellung zu Spiel und Gegner fanden. 4:11 lag der VfL in der 20. Minute zurück, Victor Pohlack und Björn Rupprecht hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits jeweils zwei Zeitstrafen eingehandelt. Das veranlasste Haase, die Deckung auf eine 5:1-Formation umzustellen, in der zunächst Pawel Kaniowski und später Florian Schugardt vorgezogen deckten. Mannbezogen arbeitete die Abwehr wesentlich engagierter. Flexibel wie eine Gummiwand sog der Abwehrblock den Angriffsdruck der Gastgeber auf und erkämpfte sich einen Ballgewinn nach dem anderen. Binnen weniger Augenblicke war der Rückstand aufgeholt. In den zweiten dreißig Minuten wurden die Potsdamer alsbald ihrer Favoritenrolle gerecht, versäumten es jedoch, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Mit nahezu jedem Spielzug brachte Spielmacher Pawel Kaniowski seine Nebenleute in aussichtsreiche Wurfposition, einzig beim Abschluss zeigten sich die Havelstädter schusselig. Dessen ungeachtet wurde es für den VfL schließlich ein ungefährdeter Sieg, an den sich wohl Felix Herholc und seine Freundin Pia am längsten erinnern werden.

Was die kommenden Wochenenden anbetrifft, so sieht der Spielplan die ersten beiden Reisen nach Schleswig-Holstein vor. Am kommenden Sonnabend treten die Potsdamer auf Ebene des Nordostdeutschen Handballverbandes in der zweiten Runde des DHB-Pokals an. Die Brandenburger werden in der Nähe von Rendsburg beim Oberligisten Schülp-Westerrhönfeld gastieren. Ehe es in der Woche darauf am 11. Februar am ersten Spieltag der Aufstiegsrunde auswärts ums Ganze geht, bietet somit der DHB-Pokal die Möglichkeit, sich auf die langen Anfahrtswege nach Norddeutschland einzustellen. Wann Tobias Kurtz wieder zur Verfügung stehen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Der Heilungsprozess am operierten Knie gibt zumindest Anlass zur Hoffnung auf sein baldiges Eingreifen.

1. VfL: Pahl, Herholc – Pohlack (3), Thiele (1), Böhm (1), Hoffmann (1), Kärsten (1), Schugardt, Bolduan (8), Pawlazyk (8/2), Kaniowski (3), Rupprecht (3), Baumgart, Lenser. map

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