Corona-Regeln in Potsdam ab 3. April: Ein großes Lockerungs-Wirrwarr
Trotz Aufhebung fast aller Corona-Regeln in Brandenburg ab 3. April gilt die Maskenpflicht in Potsdam vielerorts weiter.
Potsdam - Am 3. April fallen in Brandenburg die meisten Corona-Regeln weg. Dennoch sollten Potsdamer stets eine Maske bereithalten, weil einige öffentliche Institutionen und Häuser wegen der hohen Infektionszahlen weiter einen Mund-Nasen-Schutz verlangen. Das hat eine PNN-Umfrage ergeben. Demnach wird vom Hausrecht Gebrauch gemacht – was nun wie auch in anderen Kommunen zu unterschiedlichsten Varianten führt.
Maskenpflicht in Potsdams Schlössern
So gilt in den berühmten Sehenswürdigkeiten der Schlösserstiftung (SPSG) „bis auf Weiteres“ die Maskenpflicht, zum Beispiel im Neuen Palais. Dazu habe man sich unter anderem zum Schutz des Aufsichtspersonals entschieden, sagte ein SPSG-Sprecher auf Anfrage. In Abstimmung mit den Museumsverbänden in Brandenburg und Berlin würde ein möglichst einheitliches Vorgehen angestrebt. Auch das Museum Barberini teilte auf Anfrage mit, ab Sonntag würden auch dort weiter die Masken-, dafür aber keine Abstandspflicht gelten.
Auch Universität hält am Tragen von Masken fest
Weiter Masken tragen müssen auch die mehr als 20.000 Studenten der Universität Potsdam. Zwar würden ab nächsten Montag alle Maßnahmen wie Abstandsregelungen und 3G- oder 2G-Nachweispflichten entfallen, sagte Sprecherin Silke Engel: „Mit einer Ausnahme“. Das Masketragen solle über das Hausrecht als Pflicht fortgesetzt werden.
Auch Theatergängern bleibt die Maske erhalten – und auch die 3G-Regel, dass jeder Besucher mindestens getestet sein muss. Dies werde voraussichtlich bis Ostern im gesamten Gebäude gelten, sagte Björn Achenbach, der Sprecher des Hans Otto Theaters. Vom Nikolaisaal wiederum teilte Chefin Heike Bohmann am Freitag mit: "Wir empfehlen unseren Besuchern zum eigenen Schutz das Tragen einer FFP2-Maske und setzen auf die Eigenverantwortung. Unsere Mitarbeiter:innen werden weiterhin Maske tragen." Bei nicht ausverkaufen Veranstaltungen achte man darauf, dass sich zwischen Besuchern auch Sitzlücken befinden.
Maskenlos shoppen in Einkaufscentern
Anders verfahren Shopping-Malls wie das Stern-Center oder die Bahnhofspassagen. Von beiden hieß es, man plane keine zusätzlichen Einschränkungen. „Wir appellieren an die Eigenverantwortung und Rücksichtnahme, die Beachtung der bekannten Hygienemaßnahmen und kommunizieren aktiv die Testmöglichkeiten vor Ort“, sagte Passagen-Manager Carsten Paul. Von beiden Einkaufsmeilen hieß es aber auch, ob einzelne Läden jeweils zusätzliche Regeln verlangten, könnten diese nur jeweils selbst entscheiden.
Maskenfrei in Biosphäre und Lindenpark
Alle Regeln aufgehoben werden ab Sonntag in der Tropenhalle Biosphäre: „Das heißt, es gibt weder 2G, 3G oder sonst eine Kontrolle – und es besteht keine Maskenpflicht mehr“, sagte Marketingleiterin Daniela Kobelt. Auch im Kulturzentrum Lindenpark sieht man von Extraregeln ab, „da wir dies als verwirrend für Gäste empfinden“, wie Sprecher Reiko Käske sagte. Jeder Gast könne aber freiwillig eine Maske tragen – „oder frei entscheiden“, ob man unter diesen Bedingungen an Veranstaltungen teilnehmen wolle.
Stadtverwaltung appelliert, Maske weiter zu nutzen
Auf Appelle setzt indes die Stadtverwaltung. Rathaussprecher Jan Brunzlow sagte, man appelliere an die Besucher der kommunalen Behörden, dass „sie weiter eine Maske tragen“. Insofern würden Hinweisschilder zum Masketragen weiter stehen bleiben. Ähnlich werde man in der Stadt- und Landesbibliothek verfahren.
Brandenburg lässt fast alle Regeln auslaufen
In Brandenburg fallen wie berichtet ab Sonntag die meisten Corona-Regeln weg - die Maskenpflicht bleibt im Nahverkehr und Gesundheitswesen vorerst bestehen. So wird die 3G-Regel in Gaststätten, Theatern und Kinos, die 2G-Regel in Diskotheken, die Obergrenze bei Großveranstaltungen und die Maskenpflicht in Schulen und im Handel eigentlich gekippt. Die Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung mit einer FFP2-Maske wird aber bis mindestens zum 30. April für Fahrten in öffentlichen Bussen und Bahnen und für den Besuch von Krankenhäusern, Pflegeheimen, Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünften beibehalten. In Brandenburger Schulen fällt die Maskenpflicht hingegen weg.
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Die Corona-Zahlen in der aktuellen Omikron-Welle waren in Potsdam zuletzt rückläufig, aber noch auf hohem Niveau. Am Donnerstag lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 1211 Ansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche. In der Woche vorher lag dieser Wert noch bei teilweise über 1500. Die Werte in Potsdam liegen aktuell leicht über dem Landesschnitt in Brandenburg mit einer Inzidenz von 1192 – auch hier sanken zuletzt die Zahlen, das Niveau ist gleichwohl noch hoch.
Die gute Nachricht: Die Intensivbetten-Auslastung mit Covid-Patienten liegt in der Mark wieder im grünen Bereich – allerdings zeigt die Belastungsampel für Normalstationen weiter auf Gelb.
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