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Homepage: Ehrenrettung für Lobbyisten

Erste Veranstaltung des Deutschen Instituts für Public Affairs in den Roten Kasernen / Studium ab 2005

Erste Veranstaltung des Deutschen Instituts für Public Affairs in den Roten Kasernen / Studium ab 2005 150 Anmeldungen bekam das jüngst in Potsdam gegründete Institut für Public Affairs (DIPA) für seine Auftaktveranstaltung. Eine Summer School in den Roten Kasernen, vier Tage an denen sich das Who-is-who der Public Affairs in Potsdam die Klinke in die Hand gab. Nur 28 Teilnehmer konnten ausgewählt werden, sie kamen nicht nur aus allen Teilen Deutschlands sondern auch aus Brüssel, Wien und Washington. Public-Affairs, die Schnittstelle zwischen Politik, Wirtschaft, Verbänden und Organisationen sei ein boomender Sektor, wie DIPA-Direktor Michael Geffken den PNN sagte. Die Nachfrage sei enorm, was der Andrang auf die Veranstaltung bestätigte. Mit dem Institut, das zum Wintersemester 2005 als Privathochschule den Studienbetrieb aufnehmen will, möchte Geffken auch einen Beitrag dazu leisten, das als „Lobby-Arbeit“ bekannte Feld aus der anrüchigen Ecke zu holen. Zu schnell hafteten den Public Affairs Stigma wie Einflussnahme und Bestechung an. Unter den Teilnehmern spreche man beim Barbecue vor der Kasernenkulisse mittlerweile aber über ethische Grundsätze, die sich große Public-Affairs-Agenturen auferlegt hätten. Zudem sei der Bereich der Public-Affairs-Arbeit fließend. Sie habe eigentlich schon immer Public Affairs gemacht, ohne es zu wissen, erzählt eine junge Mitarbeiterin einer Menschenrechtsorganisation. Namentlich zitiert werden will sie nicht – Public-Affairs-Leute scheinen mit der Presse vorsichtig zu sein. Die Räumlichkeiten in den Roten Kasernen, die das DIPA zum Winter auch vorübergehend anmieten möchte, werden voraussichtlich nicht das endgültige Domizil des Instituts bleiben. Wie Direktor Geffken sagte, prüfe man derzeit noch verschiedene Standorte in Potsdam. Als nächste größere Veranstaltung sei der Tag nach der US-Präsidentschaftswahl anvisiert, bei einem Frühstück möchte man die Wahl analysieren, zwei weiter Seminare zu Public Affairs folgen bis Jahresende. Anja Jakob ist Trainee bei der ECC Group. Public Affairs bedeutet für sie hauptsächlich Kommunikation. Studiert hat die junge Frau Germanistik. Der theoretischen Seite der Public Affairs konnte sie schnell etwas abgewinnen. Politik habe sie schon immer interessiert. So fand sie sich im bayrischen Wahlkampf als Referentin eines SPD-Abgeordneten wieder. Danach landete sie bei den Public Affairs. Interessant sei dabei die Vermittlerfunktion: „Für mich im Moment der perfekte Job.“ An gewöhnlichen Universitäten könne man nicht lernen, wie Politik in der Praxis funktioniert, schätzt Anja Jakob. Dafür nun, so Geffken, werde derzeit in Potsdam das DIPA aufgebaut. Und noch bevor es überhaupt einen festen Sitz hat, rennt man dem Institut bereits die Türen ein. Jan Kixmüller

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