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Der "Kreml": einst Landtag, bald Wohn- und Hotelanlage.

© A. Klaer

Suche nach Bomben am "Kreml" in Potsdam: Ehemaliger Landtag wird für Verkauf vorbereitet

Einst Reichskriegsschule, später Sitz der SED-Bezirksleitung und dann tagte der Brandenburger Landtag im "Kreml". Und was bringt die Zukunft? Bald soll das Grundstück an einen neuen Eigentümer übergeben werden - kampfmittelfrei.

Potsdam - Das Grundstück des denkmalgeschützten früheren Landtags am Brauhausberg wird auf einen möglichen Verkauf vorbereitet. Wie die Sprecherin des brandenburgischen Finanzministeriums, Ingrid Mattern, am Dienstag den PNN sagte, finden derzeit rund um den „Kreml“ Untersuchungen zur Kampfmittelbeseitigung statt. Gesucht werde unter anderem nach Bomben-Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg. Ziel sei es, das Grundstück am Brauhausberg „kampfmittelfrei“ an den neuen Eigentümer zu übergeben, fügte sie hinzu.

Zu einem möglichen Ergebnis der Ausschreibung, die im Frühjahr zu Ende ging, machte Mattern kein weiteren Angaben. Nach derzeitigem Stand soll demnach erst im September entschieden werden, an wen das Gelände geht. Insgesamt hatten sich acht potentielle Investoren um die Landesliegenschaft beworben. Die Angebote werden seitdem gemeinsam vom Land und den zuständigen städtischen Behörden geprüft. Wer sich für das Areal auf dem Brauhausberg beworben hat und welche Konzepte die Investoren vorlegten, wollte Mattern mit Verweis auf den Konkurrentenschutz der Bewerber nicht sagen.

Denkmalgeschützte Fassade soll bleiben

In der europaweiten Ausschreibung war laut Mattern klar definiert, was am Brauhausberg entstehen soll, weshalb im Anschluss an eine Entscheidung schnell mit dem Bau begonnen werden kann. Demnach muss die denkmalgeschützte Fassade erhalten bleiben und eine zweite Straßenanbindung errichtet werden. Außerdem sollen die Forschungseinrichtungen aus dem Wissenschaftspark auf dem Telegrafenberg wie das Geoforschungszentrum Erweiterungsbauten auf dem Grundstück erhalten.

Neben dem früheren Landtag gehört zu dem Areal auch ein umliegendes rund 25 000 Quadratmeter großes Grundstück. Der eigentliche Gebäudekomplex geht auf eine Kriegsschule zurück, die um 1900 errichtet worden war. Beim alliierten Bombenangriff am 14. April 1945 wurde fast die gesamte Bebauung in Schutt und Asche gelegt. Die Schule diente später als Sitz der SED-Bezirksleitung und wurde damit unter dem Namen „Kreml“ bekannt. Nach der Wende war dort der Brandenburger Landtag untergebracht, bis er 2013 in den Schlossnachbau umzog. Seitdem wird an einem Nachnutzungskonzept mit Wohnungen und wissenschaftlichen Einrichtungen gefeilt.

Lesen Sie hier: Die letzten Möbel aus dem "Kreml".

Stefan Engelbrecht

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