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Über den Wolken. Demnächst fliegt eine Boeing 747-8 unter dem Namen „Potsdam“ auf Interkontinental-Flügen für die Lufthansa. Der Super-Jumbo wird am 6. November im Potsdamer Rathaus getauft – freilich in Abwesenheit des gut 76 Meter langen Flugzeuges. Die alte „Potsdam“, die 1990 getauft wurde, ist mittlerweile von der Lufthansa verkauft worden.

© Lufthansa

In der Luft: Die „Potsdam“ - ein Überflieger

Eine „Super-Jumbo“ Boeing 747-8 der Lufthansa erhält den Namen der Landeshauptstadt. Die Zeremonie der Namensverleihung für die „Königin der Lüfte“ findet am 6. November im Potsdamer Stadthaus statt.

Ein Airbus A 380 der Lufthansa, das größte Verkehrsflugzeug der Welt, wurde im Mai 2012 auf den Namen „Berlin“ getauft. Berlins Nachbarstadt Potsdam „muss sich daneben aber nicht verstecken“, erklärte Lufthansa-Sprecher Wolfgang Weber. Denn am 6. November erhält ein nicht viel kleineres Flugzeug, eine „Super-Jumbo“ Boeing A 747-8 Intercontinental der Lufthansa, den Namen „Potsdam“. Es ist zwar nicht das größte Flugzeug der Welt, tröstet Weber, „aber es ist drei Meter länger als der A 380 und somit das längste“.

Die Zeremonie der Namensverleihung für die „Königin der Lüfte“, wie Weber den „Super-Jumbo“ bezeichnet, findet im Potsdamer Stadthaus statt, freilich in Abwesenheit des 76,3 Meter langen Flugzeugs. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) freut sich schon. Den PNN sagte er am Mittwoch, es sei natürlich eine große Auszeichnung für die Stadt, dass der neue Jumbo den Namen Potsdam trägt. Er hoffe, dass sich nun – ähnlich wie bei hochwertigen Schiffsklassen – der Begriff einer Potsdam-Klasse bei der Lufthansa einbürgern würde, fügte er schmunzelnd hinzu.

Die neue Boeing namens „Potsdam“ löst eine gleichnamige Vorgängerin ab, eine Boeing 747-400. Die alte „Potsdam“ war am 28. September 1990 auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld von Hannelore Gramlich-Döhl, der Gattin des damaligen Oberbürgermeisters Horst Gramlich, getauft worden. Im Dienste der Lufthansa absolvierte sie etwa 120 000 Flugstunden und schaffte es auf 14 500 Hin- und Rückflüge zu Zielorten in Amerika, Asien und Afrika. „Flugzeuge werden bei uns nicht alt“, sagte Weber den PNN. Nach etwa 20 Jahren würden sie ins Ausland verkauft und durch neue ersetzt.

Schon im September vergangenen Jahres war die allererste von Boeing ausgelieferte 747-8 auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA durch den damaligen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) auf den Namen „Brandenburg“ getauft worden. Weber zufolge gibt es mittlerweile eine richtige „Brandenburg-Flotte“ bei der Lufthansa, bestehend aus sechs Flugzeugen: Kurz- und Mittelstrecken-Jets repräsentierten die Städte Cottbus, Frankfurt (Oder), Eberswalde, Prenzlau, Bad Belzig sowie die Flughafengemeinde Schönefeld.

Wie der Lufthansa-Sprecher erläuterte, geht die Tradition der Namensgebung für Flugzeuge der Lufthansa bereits auf das Jahr 1960 zurück, als der damalige Regierende Bürgermeister Willy Brandt eine Boeing 707 auf den Namen „Berlin“ taufte. Da die Lufthansa Berlin damals nicht anfliegen durfte, erfolgte die Namensgebung in Frankfurt/Main. Mittlerweile tragen Weber zufolge über 300 Lufthansa-Flugzeuge die Namen deutscher Städte, „von Flensburg bis Lindau, von Aachen bis Görlitz“. Im nächsten Monat werde der nächste „Super-Jumbo“ der Lufthansa getauft – auf den Namen „Hannover“.

Mit den Problemen am neuen Großflughafen BER wird die neue „Potsdam“ indes kaum konfrontiert sein, denkt Weber. Der „Super-Jumbo“ werde Berlin „höchstens mal als Stippvisite“ anfliegen. Der Grund: Der Riesenvogel mit einem Startgewicht von 442 Tonnen und 362 Sitzplätzen wird von der Lufthansa auf den langen Strecken eingesetzt, Weber nennt als Flugziele Hongkong, Tokio, Neu Delhi und Los Angeles. Starten werde die „Potsdam“ – wie ihre größere, aber kürzere Schwester, die „Berlin“ – von den internationalen Drehkreuzen Frankfurt/Main und München aus.

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