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Landeshauptstadt: Der Schildkröte auf der Spur Die Arten des Jahres werden vorgestellt

Die „Natur des Jahres“ steht traditionell zum Jahresanfang im Potsdamer Naturkundemuseum auf dem Programm. Museumschef Detlef Knuth wird bei der ersten thematischen Sonntagsführung am 11.

Die „Natur des Jahres“ steht traditionell zum Jahresanfang im Potsdamer Naturkundemuseum auf dem Programm. Museumschef Detlef Knuth wird bei der ersten thematischen Sonntagsführung am 11. Januar ab 11 Uhr alle in diesem Jahr ausgezeichneten Arten vorstellen. Die Tiere und Pflanzen des Jahres werden nach Angaben der Stadt jährlich von verschiedenen Natur- und Umweltorganisationen ernannt – mit ganz unterschiedlichem Ziel: Oft gebe es Kritisches zu berichten, manchmal seien es jedoch auch interessante Entdeckungen und Entwicklungen, auf die aufmerksam gemacht werden soll.

Der Vogel des Jahres 2015 ist der Habicht. Menschen sehen ihn nach Angaben der Experten nur selten – wenn er auf der Jagd ist und kurz am Himmel kreist. Er sei ausgewählt worden, da ihm wie vielen anderen Greifvögeln einige Menschen das Leben schwer machten. Dabei sei die Jagd auf den Habicht seit den 1970er-Jahren verboten. In der Ausstellung „Tierisches Leben im Unesco-Welterbe“ des Naturkundemuseums sind ein Junghabicht sowie zwei erwachsene Vögel zu sehen.

Eine Sonnensucherin und eine echte Brandenburgerin ist die Europäische Sumpfschildkröte. Von der gelb gepunkteten Panzerträgerin gebe es in Deutschland nur noch in Brandenburg Bestände der heimischen Art. Neben exzessivem Fang und Handel hätten die zunehmende Industrialisierung und die Erschließung der letzten natürlichen Lebensräume zum Niedergang dieser Art in Deutschland beigetragen. Die Europäische Sumpfschildkröte sei, so heißt es in der Erklärung der Stadt, ein wichtiges Beispiel für den Umgang und Schutz einheimischer Arten. Sie wurde von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie zum Reptil des Jahres 2015 gewählt. Die im Naturkundemuseum Potsdam gezeigten Tiere stammen aus Nachzuchten von Tieren aus Osteuropa.

Zum Wildtier des Jahres wurde der Feldhase gekürt. Er ist in der Kulturgeschichte vieler Völker zu finden. Aufgrund starker Intensivierung der Landwirtschaft sei sein Überleben in vielen Regionen Deutschlands gefährdet. Insekt des Jahres ist der Silbergrüne Bläuling, ein Tagfalter. Insgesamt gibt es in Mitteleuropa 50 Arten von Bläulingen. Spannend ist ihre Symbiose mit Ameisen, die in der sonntäglichen Museumsführung erklärt wird. Die Auszeichnung zum Schmetterling des Jahres erhielt das Rote Ordensband. Der Schmetterling aus der Familie der Eulenfalter verschwindet aus vielen Gegenden Deutschlands. Er leidet unter dem Verlust seines Lebensraumes, den feuchten Laub- und Mischwäldern.

Zum Heilen und Heulen geeignet ist die Heilpflanze des Jahres 2015 – die Zwiebel. Sie hilft unter anderem bei Mittelohrentzündungen und bei Erkältungen. Bei Insektenstichen unterstützt sie das Abschwellen der Quaddeln.

Was die anderen Preisträger wie das „Scharfen Pfefferchen“, die Becherkoralle, die auf Bäumen wächst, die seltene Mantelschnecke oder den Huchen als Fisch des Jahres auszeichnet, wird in der Sonntagsführung vorgestellt. PNN

Anmeldungen für die Führung im Naturkundemuseum, Breite Straße 13, unter Tel.: (0331) 289 6707 oder per Mail an naturkundemuseum@rathaus.potsdam.de. Erwachsene zahlen 5 Euro, Kinder 2 Euro

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