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Weiter auf Torejagd. Tobias Lentz ist der bislang treffsicherste Wasserballer des OSC Potsdam in der 1. Bundesliga – sowohl in dieser Saison als auch seit der Zugehörigkeit zur DWL, in die der OSC im Frühjahr 2008 aufstieg.

© Olaf Möldner

Sport: Der Rekord-Torschütze

Tobias Lentz will mit Potsdams Wasserballern nun gegen Weiden den sechsten Sieg im sechsten Spiel

Für Tobias Lentz ist die Potsdamer Schwimmhalle Am Brauhausberg so etwas wie sein zweites Wohnzimmer. „Seit ich 16 war, bin ich fast täglich dort“, erzählt der jetzt 24-Jährige, der im nassen Element als Wasserballer des OSC Potsdam auf Torejagd geht. So auch wieder am kommenden Sonntag, wenn der OSC als souveräner Spitzenreiter der Erstliga- Gruppe B um 15 Uhr den Tabellenfünften SV Weiden empfängt. Weiden war ebenso wie Potsdam in der vergangenen Saison aus der A-Gruppe abgestiegen. „Wenn wir an unsere bisherigen Saisonleistungen anknüpfen, haben wir sehr gute Chancen, unser Konto auf 12:0 Punkte zu erhöhen“, sagt Lentz. „Wer gegen Weiden trifft, ist eigentlich egal – Hauptsache, wir gewinnen. Wenn ich auch etwas dazu beitragen kann, tue ich das natürlich gern.“

So wie in den bisherigen fünf Punktspielen, in denen Tobias Lentz 17 Tore zu den bisherigen 88 Saisontreffern des OSC beisteuerte. „Es läuft ganz gut“, meint der 1,99 Meter große Linksaußen und Medieninformatik-Student, der auch Potsdams Rekord-Torschütze in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) ist: In mittlerweile 110 Partien versenkte er das Spielgerät 219 Mal im gegnerischen Kasten. „Ich bin inzwischen ja auch der Einzige, der von Anfang an dabei ist“, so Lentz, der als Neunjähriger erstmals aus dem heimischen Langerwisch zum Wasserball-Training der OSC-Jugend kam und seitdem regelmäßig mit dem Bus zum Sport im nassen Element nach Potsdam fuhr. „Und es hat sich ja gelohnt“, glaubt der jetzige Mannschaftskapitän des Tabellenführers, der seine Tore mit rechts wirft und mit seinem Team am Saisonende in die A-Gruppe der 1. Bundesliga zurückkehren will.

Zur Wochenmitte trainierten Lentz und seine Mannschaft zwei Tage in Berlin bei den Wasserfreunden Spandau mit und trugen dort zwei Übungsspiele aus. „Deshalb hat es uns auch noch nicht groß gestört, dass auch viele andere Sportler wegen der gesperrten Halle im Luftschiffhafen jetzt am Brauhausberg trainieren müssen“, meint Lentz, und sein Trainer Alexander Tschigir erklärt: „Wir haben, glaube ich, eine gute Lösung mit der Schwimmabteilung des OSC und mit den anderen Vereinen gefunden.“ Die Übungseinheiten in Berlin seien jedoch kein Ausweichen vor der nun wesentlich volleren Brauhausberg-Halle gewesen. „Ich halte“, erläutert Tschigir, „viel von der Kommunikation und Zusammenarbeit mit anderen Wasserball-Vereinen. Viel zu spielen ist besser, als immer nur zu Hause zu trainieren. Siebenmal die Woche in der gleichen Halle zu üben, die gleichen Kabinen und Duschen zu haben und immer in die gleichen Gesichter zu gucken ist nicht gut für den Kopf. Es ist besser, zwischendurch mal anderen Mannschaften zu begegnen, mal in anderem Wasser und bei anderer Wassertemperatur zu trainieren.“ Der Ausflug zu den in der Bundesliga-A-Gruppe spielenden Spandauern war unkompliziert, denn der in Moskau geborene Tschigir – der bis 1994 344 Länderspiele für Russland und anschließend 346 für Deutschland bestritt – hütete noch bis zum vergangenen Jahr das Tor der Wasserfreunde 04, ehe er sich ganz auf seine Tätigkeit als Lehrertrainer an der Potsdamer Sportschule und Coach der OSC-Männer konzentrierte.

Mit der Entwicklung seiner jungen Mannschaft zeigt sich Tschigir bislang sehr zufrieden. „Wir sind auf einem guten Weg, bekommen allerdings noch zu viele dumme Gegentore“, sagt der 45-Jährige, der sich vor allem darüber freut, dass sich mehr Spieler als in der vergangenen Saison in die Torschützenliste eintragen. „Wir sind da jetzt breiter aufgestellt und schwerer ausrechenbar“, so der Coach, der auch Tobias Lentz lobt: „Er hat sich im Training gesteigert und wirft viele Tore – ich bin mit ihm zufrieden.“

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