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Landeshauptstadt: „Das Glas ist halb voll“

Elke von Kuick-Frenz: „Hälfte der Stadtsanierung ist geschafft, schwierigster Teil steht bevor“

Elke von Kuick-Frenz: „Hälfte der Stadtsanierung ist geschafft, schwierigster Teil steht bevor“ „Wir haben die Hälfte der Arbeit in den Potsdamer Sanierungsgebieten geschafft – das Glas ist halb voll“ äußerte Sanierungsträger-Geschäftsführer Erich Jesse diese Woche im Kreis der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“. Der Vorstand dieser „Familie“ von 29 brandenburgischen Städten war am Dienstag im neuen Café „Der weiße Schwan“ in der Dortustraße zusammengekommen, um Bilanz zu ziehen und einen Ausblick auf 2005 zu geben. Potsdam mit seinen historischen Stadtkernen in der barocken Altstadt und in Babelsberg steht laut Jesse gar nicht schlecht da. Allein in das Haus des „Weißen Schwans“ seien 150000 Euro Förderung geflossen. Auf die Fördermittel eingehend, sagt er: „Das bisher ausgegebene Geld war wichtig; hätten wir es nicht gehabt, würde die Stadt so aussehen, dass man sich nicht blicken lassen könnte.“ Städtebauförderung brauche aber Kontinuität; es gehe nicht an, den Geldhahn zuzudrehen und nach einigen Jahren wieder zu öffnen. „Die Hälfte ist geschafft, aber die schwierigere Hälfte liegt noch vor uns“, beschreibt die Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bauen, Elke von Kuick- Frenz die Situation. Von den „Streckungen“ der Städtebauförderung sind bekanntlich auch Vorhaben in der Innenstadt betroffen. In Potsdam hatte die Städtebauförderung 2004 einen Anteil von 46 Prozent am Investitionshaushalt. Die Förderquellen seien der „Lebensnerv“ der Stadtentwicklung. Bis zu 45 Prozent weniger Mittel stehen 2005 zur Verfügung. Der begrenzte Förderrahmen habe aktuell zur Folge, dass der Straßenbau in Babelsberg langsamer vorangehe als geplant. Das wirke sich auf die einheimischen Unternehmen und die Sicherung von Ausbildungsplätzen aus. Vier große Neubauvorhaben stehen im Sanierungsgebiet der Potsdamer Mitte noch ins Haus: Neben dem Stadtschloss ein großer Komplex an der Alten Fahrt, das Areal zwischen Altem Markt und Straße Am Kanal sowie der Bereich zwischen Breiter Straße und Plantage einschließlich Garnisonkirche. Für keines dieser Groß-Vorhaben gibt es bislang eine Lösungsmöglichkeit, geschweige denn einen Investor. Die „Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ demonstriert nach außen „Familiensinn“ und Einigkeit. Dass unter den 29 Kommunen um die Städtebaufördermittel ein Verteilungskampf stattfindet, ist kaum zu spüren. AG-Vorsitzender Harry Müller, Bürgermeister von Luckau, sagt sogar: „Die AG versteht, dass der Kutschstall in Potsdam wichtiger ist als ein Gründerzeithaus in der Bahnhofstraße von Luckau.“ Die Funktion Potsdams als Landeshauptstadt mit ihren speziellen Bedürfnissen wird offenbar wohlwollend akzeptiert. Und wenn Elke von Kuick-Frenz in diesem Kreis von der „Landeshauptstadt, die in der Mitte ein Loch hat“ spricht, löst das keine Häme aus. Die Mitgliedsstädte der Arbeitsgemeinschaft, die in der Jägerallee 21 eine Geschäftsstelle unterhält, will im Jahre 2005 weitere Initiativen entfalten, um die Innenstädte aufzuwerten, unter anderem durch den Aufbau einer Internet-Immobilienbörse und die Aktion „Denkmal des Monats.“

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