zum Hauptinhalt

Das generische Femininum: Contra

Was an der Uni Potsdam als Fortschritt verkauft wird, tut nur so: Das östrogene Sprachgepansche sollten sich Männer und Frauen ersparen. Schon aus Eigennutz, meint Peter Tiede.

Mann, was für ein Schritt nach vorn! Die ewig lange Ansprachebenachteiligung der Frau wird durch die des Mannes ersetzt. Was, in Fraues Namen!, ist denn damit gewonnen, wenn nun statt nur der Männer nur die Frauen angesprochen werden und dem Manne statt der Frau erklärt wird, er stecke da schon mit drin; wenn die Nichtunterscheidbarkeit der Angesprochenen in „Männer und Weiber“ oder „nur Männer“ um den Preis nicht mehr gegeben ist, dass man einfach nicht mehr weiß, ob nun „Weiblein und Männlein“ oder „nur Weiblein“ gemeint ist? Trifft sich künftig eine Gruppe Professorinnen an der Uni – wer kommt da zusammen: Stolpern da die männlichen Professorinnen künftig in einen lila Lehrendinnenzirkel nur weiblicher Professorinnen oder ist der Stuhlkreis doch gemischtgeschlechtlich?

Nein, was da an der Universität Potsdam– haben die keine anderen Sorgen? – als Fortschritt verkauft wird, ist keiner, das tut alles nur so. Das ist Redekokolores, östrogenes Sprachgepansche, da haben sich die Genderstudiengangsbewährtinnen auf ihrer Rumlaufbahn im Wissenschaftskosmos an ein Ziel durchgeirrlichtert, das nicht das Ziel aller sein kann: „Nieder mit dem Sprachdiktat! Her mit der Sprachdiktatin!“ Irgendwann wird das auch noch rückwärts angewandt: Dann kloppen Asterix und Obelix sich mit den Römerinnen. Die Schweininnen, die gallischinnen, ab dafür! So wird der Mann – Achtung, Tugendmullahinnen und Sprachtalibaninnen! – zur „Negerpuppe“ der Genderdebatte. Waren unter den Sabinerinnen, den geraubten, auch Sabiner? Was wird – ganz allgemein – aus all den Massenmördern, Vergewaltigern, Nazis, Schlächtern und Brandschatzern der Geschichte? Sprachgirlanden drum?

Was, ja was nur, spricht gegen Professorinnen und Professoren? Was!?! Wird der Krankenpfleger nun zur Krankenschwester. Krank, Schwester! Um es deutlich zu sagen, liebe durchgegenderte Uni(sex)gemeinde: Es soll ja kein Rollback zur rein männlichen Anrede geben. Beim Anhören von Frauen, die sagen, sie seien Schwermechaniker, Friseur oder Lehrer wächst denen vor dem inneren Auge des Hörenden ein Bart: selbstentfraut. Das sollten – umgekehrt – sich die Männer ersparen. Und die Frauen, die die Männer mögen, schon aus Eigennutz sich und den Kerlen. Denn der Unterschied, der machts. Deutlich. 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false