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Potsdams Stadtwerkechef Wilfried Böhme

© Andreas Klaer

Pläne für umweltfreundliches Krampnitz: Böhme: "So ein Kreislauf wäre ein Novum für Potsdam"

Das künftige Wohnviertel Krampnitz soll Co2-neutral werden. Wie das gehen soll, erklärt Potsdams Stadtwerke-Chef Wilfried Böhme im Interview.

Herr Böhme, die Stadtwerke wollen Krampnitz zu einem CO2-neutralen Quartier entwickeln, in dem keine fossilen Energieträger mehr zum Einsatz kommen. Wie soll das funktionieren?

Unter anderem mit Solarthermie- und Photovoltaikanlagen sowie mit zwei Blockheizkraftwerken – diese werden das Herzstück der Wärmeversorgung sein. Sie sollen mit Biogas aus einer Bioabfall-Vergärungsanlage gespeist werden. Dafür gibt es zwei mögliche Standortvarianten. Eine in der Nähe von Marquardt und Satzkorn, eine in der Fresdorfer Heide bei Michendorf. Damit könnten wir Bioabfall aus der Region und Krampnitz direkt zur Energiegewinnung nutzen. So ein Kreislauf wäre ein Novum für Potsdam.

Welche weiteren Maßnahmen planen Sie für den Stadtteil?

Unter anderem sollen Wärme- und Gasspeicher zum Einsatz kommen. Der erzeugte Strom soll am Standort genutzt werden und Überschüsse ins Hauptnetz eingespeist werden.

Sie wollen den Verkehrssektor CO2-neutral gestalten. Wie genau?

Unter anderem durch die Erweiterung der Bus- und Bahnlinien in diesem Bereich. Wir planen den Einsatz von Bussen mit alternativen Antrieben. Dazu werden spezielle Ladestationen aufgebaut. Solche Ladesäulen planen wir auch für Elektroautos und - fahrräder der Anwohner. Perspektivisch kommt dazu die Verlängerung der Tram 96 bis Krampnitz mit der Option, dass diese möglicherweise bis nach Fahrland reichen kann. Dafür wird eine Trasse freigehalten.

Millioneninvestitionen sind geplant: Ist das wirklich alles machbar?

Natürlich sind das ambitionierte Aufgaben, die wir da planen. Das Vorhaben ist aber in die Zukunft gerichtet und stellt eine komplexe Herausforderung für alle Beteiligten dar.

Die Fragen stellte Henri Kramer

ZUR PERSON: Wilfried Böhme ist Chef der Stadtwerke, zu denen der Energieversorger Energie und Wasser Potsdam und der Potsdamer Verkehrsbetrieb gehören.

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