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Sport: Berliner Berufsoptimisten

Albas Basketballer flüchten sich in Durchhalteparolen

Albas Basketballer flüchten sich in Durchhalteparolen Von Helen Ruwald Berlin. Basketballer müssen wohl Berufsoptimisten sein. Jedenfalls dann, wenn sie bei Alba Berlin spielen, ohne drei verletzte Leistungsträger (Demirel, Garris, Szewczyk) auskommen müssen und fünf von sechs Europaligaspielen verloren haben. Und wenn sie irgendwie noch weitere acht Partien durchstehen müssen, auch wenn ein Weiterkommen nicht sehr realistisch erscheint. „Das Spiel bei Olympiakos Piräus kann der Wendepunkt werden“, sagte John Best nach dem 70:86 in der Max-Schmeling-Halle gegen Benetton Treviso. Die Griechen sind Tabellenletzter, Alba Vorletzter. Die besten fünf Teams qualifizieren sich für die Top 16. Derzeit ist Tau Vitoria Fünfter, mit zwei Erfolgen mehr als Alba. Das klingt nicht uneinholbar – doch Berlins Präsentation in der zweiten Halbzeit gegen Treviso lässt die Frage offen, wie und gegen wen die Aufholjagd bewerkstelligt werden soll. Zumal sich am Mittwoch auch noch Marko Pesic eine Innenbanddehnung im Knie zuzog und voraussichtlich zwei Wochen ausfällt. „Ich bin Optimist“, sagte Jovo Stanojevic, nachdem er noch in der Kabine die Spielstatistik betrachtet hatte, die unter anderem 19 Ballverluste für sein Team auswies. Doch dann schob Stanojevic ernüchtert hinterher: „In der zweiten Halbzeit waren Verteidigung und Angriff richtig schlecht. So verlieren wir auch gegen einen Zweitligisten“, sagte der Centerspieler des Deutschen Meisters. Teoman Öztürk wird deutlicher: „Es wird schwer weiterzukommen. Aber wir müssen weiterspielen.“ Frustrierend sei, dass „wir zumindest eine Halbzeit zeigen, dass wir mithalten können“. Gegen Treviso war es auch die plötzliche Zonenverteidigung der Gäste, die Alba aus dem Konzept brachte. Die Erkenntnis, gegen keineswegs überragende Gäste eigentlich mithalten zu können, hatten die Berliner auch schon nach der Niederlage in Istanbul vor einer Woche. Hätte, könnte, wäre – der Konjunktiv hilft keine Spiele zu gewinnen. Schon gar nicht, wenn man den eigenen Unzulänglichkeiten ratlos gegenübersteht. „Die Verletzten sind kein Alibi“, verlautbart brav jeder Spieler. Doch warum auch die Gesunden sich katastrophale Fehlpässe leisteten und den Korb nicht trafen wie im dritten Viertel (zehn Punkte), weiß sich Alba nur bedingt zu erklären.

Helen Ruwald

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