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© Sebastian Gabsch PNN/Sebastian Gabsch PNN

Update

Bekennerschreiben von Klimaaktivisten entdeckt: Erneut mehr als 50 Autoreifen in Potsdam platt gemacht

Unbekannte haben die Luft aus den Reifen zahlreicher Fahrzeuge in Golm und Eiche gelassen. Der Staatsschutz ermittelt. Es ist bereits der vierte Vorfall dieser Art in Potsdam.

| Update:

Erneut haben vermutlich Klimaschützer Luft aus Reifen zahlreicher Fahrzeuge gelassen – diesmal traf es die Potsdamer Stadtteile Eiche und Golm. „An mehr als 50 Fahrzeugen ließen die Täter die Luft von einzelnen oder mehreren Reifen“, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Der polizeiliche Staatsschutz habe die weiteren Ermittlungen zu den Sachbeschädigungen übernommen.

„An den Fahrzeugen unterschiedlicher Hersteller und Typen wurden durch den oder die Täter Zettel mit Botschaften hinterlassen, die einen politischen Hintergrund möglich erscheinen lassen“, hieß es weiter.

Gefunden wurden laut Anwohnern Bekennerschreiben der „Tyre Extinguishers“ („Die Reifenlöscher“), in denen die Gruppierung die Aktion mit Klimaschutz rechtfertigt. Diese Gruppe ist nach eigenen Angaben in vielen deutschen und europäischen Städten unterwegs und lässt wegen des Klimaschutzes Luft aus den Reifen der „unnötigen Fahrzeuge“.

Polizei bittet Zeugen um Hinweise

Nun sucht die Polizei nach Zeugen. „Durch das Vorgehen der Täter entwich die Luft mit einem gewissen Zeitverzug, sodass auch Beobachtungen am Abend oder in der frühen Nacht für die Ermittler von Interesse sind“, hieß es. Hinweise werden unter Tel.: (0331) 550 80 oder www.polizei.brandenburg.de entgegengenommen.

Es handele sich nach Taten im Juni und August um den vierten derartigen Sachverhalt in Potsdam in diesem Jahr, sagte ein Polizeisprecher auf PNN-Anfrage. Bei Taten in der Vergangenheit waren ebenfalls Flugblätter der Klimaschutzgruppe „Tyre Extinguishers“ entdeckt worden. Auch in Berlin war erst am Wochenende die Luft aus Autoreifen in mehreren Stadtteilen gelassen worden, auch dort hingen an vielen Fahrzeugen Flugblätter der Gruppe.

Die CDU Potsdam West verurteilte die Taten. Deren Vorsitzender Bernhard Stehfest teilte mit: „Eigentum und die körperliche Unversehrtheit der Menschen zu beeinträchtigen, lässt sich durch politischen Aktivismus nicht rechtfertigen.“ Er forderte eine klare Stellungnahme von Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) gegen solche Art des Vandalismus. „Wir brauchen ein klares Bekenntnis der gesamten Stadtpolitik gegen diese gefährliche Form des Aktivismus“, sagte Stehfest. (mit dpa)

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