zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Behlertstraße: Initiative droht mit Klage Ausbau-Absage sorgt für Ärger bei Anliegern

Innenstadt - Der von der Bauverwaltung überraschend abgesagte Ausbau der Behlertstraße auf drei Fahrspuren sorgt bei einigen Anwohnern in der benachbarten Straßen für große Verärgerung. Selbst mit Klagen vor Gericht wird gedroht, weil man sich auf die bisherigen Planungen der Stadt verlassen habe.

Innenstadt - Der von der Bauverwaltung überraschend abgesagte Ausbau der Behlertstraße auf drei Fahrspuren sorgt bei einigen Anwohnern in der benachbarten Straßen für große Verärgerung. Selbst mit Klagen vor Gericht wird gedroht, weil man sich auf die bisherigen Planungen der Stadt verlassen habe.

Die Bürgerinitiative für die Verkehrsberuhigung in der Hans-Thoma- und Gutenbergstraße wendet sich in einem den PNN vorliegenden Brief an die Verwaltung und die Fraktionen im Kommunalparlament. Mit der Entscheidung gegen den Ausbau habe die Stadt Planungen abgesagt, die schon 2009 nach einem aufwendigen Beteiligungsverfahren vereinbart worden seien. Das Projekt werde – „ohne mit den Bürgern noch einmal zu sprechen“ – ad acta gelegt, heißt es in dem Schreiben.

Die Anwohner beider Straßen hatten gehofft, eine deutlich verbreiterte Behlertstraße würde den Verkehr vor ihrer Haustür erheblich reduzieren. Aufgrund der damaligen Vereinbarungen hätten Investoren auch Immobilien an der Straße gekauft und renoviert, so die Argumentation der Initiative. Würde das Vorhaben nun nicht durchgeführt, könnte man Klagen vor Gericht nicht ausschließen. Wegen des Verkehrs könnten Investoren derzeit nur Mieten verlangen, die 30 bis 50 Prozent unter Durchschnitt liegen würden, so die Bürgerinitiative weiter.

Tatsächlich sollten mit dem seit mehr als sechs Jahren verfolgten Großprojekt die Anwohner und Anlieger von Straßen, die unter dem Verkehr von und zur Nutheschnellstraße leiden, von Lärm und Staub entlastet werden. Das ist nun aber laut Bauverwaltung nicht mehr nötig: Durch die eingeführten Tempo-30-Zonen in der Hans-Thoma- und in der Behlertstraße sowie die an der Nuthestraße aufgestellte Pförtnerampel, die dort den Verkehr dosiert, hätten sich „die negativen Wirkungen des Verkehrs im Plangebiet und in dessen unmittelbarem Umfeld deutlich verringert“, wie es in der im Januar veröffentlichten Begründung für die Absage heißt.

Die Bürgerinitiative weist das zurück: „Die Staub- und Lärmbelästigung hat sich nicht verringert.“ Die Stadt wiederum argumentiert, es sei zudem absehbar, dass die acht Millionen Euro für den Umbau vor 2020 nicht aufgebracht werden können, „auch nicht aus Fördermitteln“, so die Bauverwaltung.

Die Pläne sahen vor, die Behlertstraße zwischen der Berliner Straße und der Kurfürstenstraße drei- und an manchen Stellen vierspurig auszubauen. Dafür hätten sogar einige Häuser abgerissen werden müssen. Neu wäre eine Fahrbahn stadtauswärts gewesen, durch die der Verkehr in der Hans-Thoma- und der Gutenbergstraße hätte halbiert werden sollen. Gegen dieses Vorhaben hatten wiederum die Anwohner der Behlertstraße protestiert, weil sie noch mehr Lärm und Staub fürchteten – vor ihren Häusern hätte sich der Verkehr von 20 000 auf 34 000 Autos täglich erhöht, hatten Verkehrsplaner berechnet. Die Ausbau-Absage müssen die Stadtverordneten noch bestätigen. HK

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false