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ATLAS: Aufs Dach

Wie nennt man das? Beutekunst?

Wie nennt man das? Beutekunst? Potsdamer im Zwangsexil? Egal. Wichtig ist: Dass die Attikafiguren, die derzeit die Berliner Humboldt-Uni schmücken, eigentlich nach Potsdam gehören, ist wohl unstrittig. Die Tatsache, dass die DDR-Oberen einmal meinten, das Nichtvorhandensein des Potsdamer Stadtschlosses werde von Dauer sein, bedeute automatisch, dass der Potsdamer Figurenschmuck auf Berliner Dächern historisch festgewachsen ist, ist es nicht. Im Gegenteil.

Man könnte sich hervorragend und ausdauernd darüber mit Berlin und der Schlösserstiftung, der die Figuren gehören, streiten – nach dem Vorbild Ägyptens, das seine Sachen auch wiederhaben will. Nur: Die, die eigentlich für die Rückkehr streiten müssten, tun es nicht – Bundeshauptstadt und Brandenburg sowie die Schlösserstiftung. Das könnte auch damit zu tun haben, dass sie sich dann mit selbst streiten müssen – schließlich tragen Berlin und Brandenburg die Schlösserstiftung. Nun könnte man ja ersatzweise wieder eine lange Potsdamer Protestnotenformuliererei anzetteln – mit allem, was dazu gehört und auch richtig nerven kann. Das kann doch keiner wollen. Und deshalb kann man sich das sparen und gleich zum logischen Schluss kommen: Berlin beteiligt sich in angemessen hoher Form an den Kosten für die Nachbildungen für Potsdam, das Land auch – den Rest sammelt der Schlossverein.

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