zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Aufgerüstet für den Notfall

Katastrophen-Ausrüstung für Potsdams Feuerwehr, Digitalfunk bis Ende 2014

Innenstadt - Die Potsdamer Feuerwehr verfügt über eine neue transportable Katastrophenschutz-Ausstattung für die Erstversorgung von 25 Verletzten. Kern ist ein Container mit vier schnell aufblasbaren, beheizbaren und belüftungsfähigen Zelten sowie ein dazugehöriges Container-Fahrzeug für 300 000 Euro. Ferner stehen nun in der großen Fahrzeughalle der Potsdamer Feuerwache in der Holzmarktstraße zwei je 60 000 Euro teure Mannschafts-Transportfahrzeuge für den Katastrophenfall bereit. 70 Prozent der Kosten übernehmen der Bund und das Land, 30 Prozent finanzierte die Stadt Potsdam selbst, wie Feuerwehr-Chef Wolfgang Hülsebeck den PNN am Rande eines Besuches des brandenburgischen Innenministers Ralf Holzschuher (SPD) am Mittwoch erklärte.

Eingesetzt wird der verlegbare Behandlungsplatz durch ehrenamtliche Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Potsdam-Zentrum und der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Hülsebeck erklärte, auf Landesebene habe es eine Arbeitsgruppe von Experten gegeben, die Erfahrungen aus Katastrophenfällen wie der Love Parade 2010 in Duisburg auswerteten – damals starben bei einem Massengedränge 21 Menschen. Auf Empfehlung dieser Arbeitsgruppe habe das Land den mobilen Behandlungsplatz angeschafft; nach einer europaweiten Ausschreibung entschied man sich für die Firma Binz. Hülsebeck erklärte, er sei froh, dass nun „der Katastrophenschutz im Land wieder finanziell untersetzt wird“. Innenminister Holzschuher sagte, schon wegen der bisweilen extremen Hochwasser-Situationen dürfe das Land Brandenburg im Katastrophenschutz nicht nachlassen: „Wir müssen einsatzbereit sein.“ Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos) betonte die Notwendigkeit derartiger mobiler medizinischer Infrastruktur auch mit Verweis auf Unfälle mit Reisebussen auf Brandenburgs Autobahnen. So starben 13 Menschen im September 2010, als ein polnischer Reisebus auf der A 10 verunglückte.

Hülsebeck informierte den Minister ferner darüber, dass Brandenburgs Feuerwehr bis Ende 2014 komplett auf Digitalfunk umstellen werden. Erst in der Vorwoche hätten Fachleute bei einem Treffen dieses Ziel formuliert. „Wir sind uns nun einig, wie es laufen soll“, sagte Hülsebeck. Brandenburg werde damit das erste Flächen-Bundesland sein, das seine Feuerwehr und seinen Katastrophenschutz vollständig auf Digitalfunk umgestellt hat. Dem Feuerwehrchef zufolge ist mit einer Firma vereinbart worden, die digitalen Funkgeräte neben den analogen Funkgeräten in die Einsatzfahrzeuge einzubauen. Der Grund, so Hülsebeck: Die analogen Geräte sollen erst im Frühjahr 2015 abgeschaltet werden, wenn klar ist, dass der Digitalfunk funktioniert. Beide Geräte gleichzeitig in den Wehren „wird nicht schön aussehen“, sagte Hülsebeck, „doch es wird funktionieren“. Guido Berg

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false