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Landeshauptstadt: Auf einen Kaffee vor Potsdams schönster Kulisse

Das „Café Art“ im Potsdam Museum eröffnet heute. Direktorin: 31 000 Besucher im Alten Rathaus

Innenstadt - Am heutigen Donnerstag eröffnet mit dem „Café Art“ im Knobelsdorffhaus des Potsdam Museums das erste Café am Alten Markt. „Wir freuen uns sehr, dass wir das erste Café am Platze sind“, erklärte die Direktorin des Potsdam Museums, Jutta Götzmann, am Mittwoch bei einer Vorbesichtigung des Cafés im Souterrain. Den Gästen stehen im höchstens 60 Quadratmeter großen Gastraum zwar nur 20 Plätze zur Verfügung, die ab Januar noch um zwölf Plätze im Museumsfoyer erweitert werden. Doch seinen ganzen Charme wird das von dem jungen Paar Florian Suckrow und Thai Thao Le betriebene Café in den Sommermonaten entfalten, wenn weitere 30 Plätze auf dem Pflaster des Alten Marktes hinzukommen. „Wir haben dann mit dem Stadtschloss und später auch dem Palast Barberini die wunderschönste Kulisse überhaupt“, erklärte der 28-jährige Suckrow, „und wir haben den ganzen Tag Sonne“.

Laut Jutta Götzmann sei es „ein langer Kampf“ gewesen, eine Treppe aus dem Kellercafé auf den Alten Markt zu installieren. Beim Budget des neuen Museumsstandortes sei das Café zunächst enthalten gewesen, dann jedoch Sparnotwendigkeiten zum Opfer gefallen. Nun habe das Museum die 25 000 Euro für die technische Vorausstattung des Cafés über „ein Finanzierungsmodell mit monatlichen Raten“ vorgestreckt, so die Direktorin: „Wir bekommen eine Rückzahlung über den Kommunalen Immobilien Service.“

Das „Café Art“ verdankt seinen Namen der Tatsache, dass in ihm kleine Ausstellungen und auch Design-Objekte gezeigt werden. Den Anfang macht der Potsdamer Grafiker und Künstler Manfred Butzmann, der mehrere Zeichnungen zur Verfügung stellte, die zwischen 1959 und 1961 entstanden und die das Stadtschloss zum Zeitpunkt seines Abrisses zeigen.

Die Museumsdirektorin nutzte den Pressetermin im „Café Art“, um eine positive Bilanz des neuen Potsdam Museums im Alten Rathaus zu ziehen. Seit August 2012, als das Museum sein neues Domizil mit der Sonderausstellung „Friedrich und Potsdam – Die Erfindung seiner Stadt“ eröffnete – hätten 31 000 Gäste die Ausstellungen und Veranstaltungen im Potsdam Museum besucht. Das alte Museumshaus in der Benkertstraße habe dagegen jährlich nur maximal 8000 Besucher gehabt. Ein besonderes Interesse rief die am 22. September eröffnete neue Dauerausstellung „Potsdam. Eine Stadt macht Geschichte“ hervor, die von 5000 Gästen besucht wurde, so Jutta Götzmann. Ferner hätten etwa 300 Veranstaltungen im neuen Haus am Alten Markt stattgefunden, darunter waren 201 Führungen und auch 23 Kinderworkshops. Die Museumsdirektion erklärte, es gebe noch ein Steigerungspotenzial für die Zukunft: „Das ist ausbaufähig.“ Insbesondere soll die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen intensiviert werden. Daher sei sie froh, nun eine Museumspädagogin mit einer halben Stelle an das Haus binden zu können.

Zudem kündigte die Direktorin bis spätestens Frühsommer 2014 das Erscheinen eines Museumsführers an, der mit Studenten der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig erarbeitet wird. Ein Audioguide-System, das durch die Ausstellung führt, werde es 2014 ebenfalls geben. Indes werden laut Jutta Götzmann bereits erste Leihgaben der Ausstellung an ihre Eigentümer zurückgegeben und durch andere Originale oder Faksimiles ersetzt. So kehre nun die Skulptur „Die Tänzerin“ von Georg Kolbe in das Nationalmuseum Breslau zurück. Guido Berg

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