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Ein Kind geht mit Maske in eine Schule. Die Pflicht dazu bleibt bestehen.

© dpa/Jens Büttner

Kultusministerkonferenz in Potsdam: Maskenpflicht an Schulen in Brandenburg wird nicht weiter gelockert

Auf einen einheitlichen, bundesweiten Weg konnte sich das Gremium nicht einigen. Doch der Grundsatz bleibt: Unterricht soll in Präsenz stattfinden.

Potsdam - Präsenzunterricht hat Priorität: In diesem Schuljahr soll es keine Schulschließungen wegen der Corona-Pandemie geben. Es sei „unerlässlich“, die Schulen offen zu halten, hieß es in einem Beschluss nach Beratungen der Kultusminister der Länder am Freitag in Potsdam. Ein sofortiges Ende aller Corona-Maßnahmen an Schulen hält die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), allerdings nicht für richtig. 

Auf ein bundesweit einheitliches Vorgehen diesbezüglich konnte sich die KMK auch am Freitag nicht einigen. „Wir sind in den Schulen und auch gesamtgesellschaftlich in einem Korridor der Lockerungsschritte, aber nicht alle im gleichem Tempo“, sagte Ernst.

Je nach Bundesland hatte es zuletzt Lockerungen bei der Maskenpflicht im Unterricht gegeben. Im Saarland muss an Schulen grundsätzlich keine Maske mehr getragen werden. In Brandenburg muss ein Mund-Nasen-Schutz nur noch in den weiterführenden Schulen ab Klasse 7 getragen werden, in den Grundschulen galt die Maskenpflicht nur in den ersten beiden Wochen nach den Sommerferien. 

„Ich hoffe sehr, dass wir irgendwann diese Maßnahmen nicht mehr brauchen.“

Maßnahmen wie die Maskenpflicht und Corona-Tests – in Brandenburg müssen sich Schüler, die nicht geimpft oder genesen sind, zwei Mal pro Woche zu Hause testen – sind nach Ansicht von Ernst weiterhin notwendig. Sie begründete das mit der Abwägung, die dabei getroffen werden müsse: Das Robert Koch-Institut (RKI) empfehle, an den Masken festzuhalten – anders als die Kinder- und Jugendärzte, die davon abrieten. „Ich hoffe sehr, dass wir irgendwann diese Maßnahmen nicht mehr brauchen.“ Das sei aus ihrer Sicht spätestens irgendwann im nächsten Jahr der Fall.

Britta Ernst, Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Bildungsministerin in Brandenburg.
Britta Ernst, Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Bildungsministerin in Brandenburg.

© Jörg Carstensen/dpa

Nach Angaben des RKI hat es seit August vermehrt Corona-Fälle an Kitas und vor allem Schulen gegeben. Demnach wurden für die vergangenen vier Wochen 201 Kita- und 481 Schulausbrüche übermittelt. An Kitas steckten sich durchschnittlich fünf Menschen pro Ausbruch an, an Schulen vier. Bundesweit lag die Sieben-Tage-Inzidenz vergangene Woche bei den Zehn- bis 14-Jährigen am höchsten von allen Altersgruppen: mit 178 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche.

Aus der Inzidenz lässt sich nicht die schwere der Erkrankung ableiten

Die Kultusminister zeigten sich davon nicht überrascht und sehen darin auch keinen Grund zur Sorge. „Wir wussten, dass die Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen im Vergleich zu den Erwachsenen höher sein werden, weil wir eine spätere Impfempfehlung haben beziehungsweise für die unter zwölfjährigen Kinder gar keine Impfempfehlung und auch keinen Impfstoff“, so KMK-Präsidentin Ernst. 

Da aus einer Inzidenz nicht automatisch eine Erkrankung oder schwere Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen folge, sondern dies Verläufe die Ausnahmen seien, „ist es einfach für uns nicht besorgniserregend“, fügte sie für die Kultusminister hinzu.

In Brandenburg sind nach Angaben des Bildungsministeriums in dieser Woche bislang 402 Schülerinnen und Schüler positiv auf das Coronavirus getestet worden, darunter sind 59 Neuinfektionen am Stichtag 7. Oktober. In der Vorwoche waren es 316 positiv getestete Schüler, darunter 39 Neuinfektionen am Meldestichtag Donnerstag. 

Brandenburgweit ging die Zahl neuer Corona-Fälle zurück. Die Gesundheitsämter meldeten 146 neue Ansteckungen. 212 neue Infektionen waren es in der Mark vor einer Woche. 

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