zum Hauptinhalt
Die Zahl der in Brandenburg gehaltenen Schweine ist auf einem Tiefstand.

© imago images / F. Anthea Schaap

Kritik an Özdemir: Brandenburgischer Bauernpräsident lehnt Umbaupläne für Schweinehaltung ab

Brandenburgs Bauernpräsident ist mit der Resonanz auf der Grünen Woche zufrieden. Wenig begeistert ist er von den Plänen des Bundesagrarministeriums.

Der brandenburgische Bauernpräsident Henrik Wendorff hat Pläne von Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) zum Umbau in der Schweinehaltung kritisiert. „Wir bewegen uns in eine Sackgasse“, sagte Wendorff der Deutschen Presse-Agentur während der Grünen Woche in Berlin am Sonntag. Er kritisierte, dass Özdemir für eine Förderung eine Obergrenze einziehen wolle, die 200 Sauen und bis zu 3000 verkaufte Mastschweine jährlich vorsehe.

Bessere Folgenabschätzung gefordert

Dies werde der landwirtschaftlichen Struktur aber nicht gerecht, da Brandenburg große Tierhaltungs-Anlagen habe. „Dann machen wir die Tierhaltung in Brandenburg tot“, sagte Wendorff zu seinen Befürchtungen. „Wir fühlen uns als Region nicht wahrgenommen, wir fühlen uns aufs Abstellgleis geführt.“ Wendorff forderte für die Umbaupläne mehr Gründlichkeit und eine bessere Folgenabschätzung. Die Zahl der gehaltenen Schweine in Brandenburg ist - wie auch bundesweit - mit weniger als 600.000 Tieren auf einen Tiefstand gesunken.

600.000
Schweine werden in Brandenburg noch gehalten, eher weniger.

Auch der Deutsche Bauernverband kritisierte die Eckpunkte eines geplanten Förderprogramms. Die Obergrenzen für die Förderung seien zu niedrig, um eine Schweinemast ökonomisch sinnvoll betreiben zu können, hieß es. Nach den Ministeriumsplänen sollen Betriebe mit Standards profitieren, die deutlich über den gesetzlichen Vorgaben liegen. Gefördert werden sollen „tier- und umweltgerechte“ Neu- und Umbauten von Ställen sowie auch laufende Mehrkosten einer besseren Haltung.

Wenige Tage nach Beginn der internationalen Agrarmesse Grüne Woche in Berlin zeigte sich Bauernpräsident Wendorff zufrieden mit dem Besucherinteresse. „Die Nachfrage ist sehr, sehr groß.“ Wendorff sieht seine anfängliche Skepsis nicht bestätigt. „Da muss ich mich korrigieren“, bemerkte der Präsident des Landesbauernverbandes. Er schaue in zufriedene Gesichter bei Ausstellern und Veranstaltern.

Vor der Agrar- und Ernährungsmesse in Berlin, die am Freitag begann, hatte Wendorff gesagt, es werde nach zwei Jahren Corona-Pause möglicherweise einen gewissen Rückgang bei der Besucherzahl geben. Die Veranstalter erwarten bis zum 29. Januar rund 300.000 Gäste bei der Grünen Woche.

In der Brandenburg-Halle wollen die Aussteller für den Wert regionaler Lebensmittel werben. An diesem Montag wird auch Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) zum Brandenburg-Tag bei der Messe erwartet. Ein Hallen-Rundgang gehört dabei zum Pflicht-Programm. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false