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Dieses Gebäudeensemble will der Berliner Unternehmer Abris Lelbach an der Alten Fahrt errichten. Die Rathauskooperation verlangt Änderungen.

© Tchoban Voss

Kommentar über die Farce an der Alten Fahrt: Verprellt

Heute entscheiden Potsdams Stadtpolitiker darüber, ob das Lelbach-Bauvorhaben größer werden darf. Doch in dem gesamten Verfahren wurde bereits viel verspielt - und verloren. Ein Kommentar.

Potsdams Stadtverordnete wollen heute entscheiden, ob der Lelbach-Riegel an der Alten Fahrt höher werden darf als der Bebauungsplan vorsieht. Tendenz: Die Mehrheit sagt nein. Und das wäre richtig. Städtebaulich und politisch. Was hier gespielt worden ist, hat viel gemein mit Trickserei. Erst wird ein Architekturwettbewerb für den Bau gestartet, von dem die Öffentlichkeit aber nichts erfährt – weder vorher noch hinterher. In der Jury jedoch: Ex-Baubeigeordneter Matthias Klipp (Grüne) und Ex-Bauausschuss-Vorsitzender Rolf Kutzmutz (Linke). Sie lassen im Wettbewerb einen Entwurf gewinnen, der höher ist als erlaubt – und schon stellt die Verwaltung in Aussicht, Investor Abris Lelbach von den Bebauungsplan-Vorgaben zu befreien. Ohne die Stadtverordneten zu fragen, aber mit Verweis auf den Architekturwettbewerb.

Das ist genau nicht der Maßstab, mit dem Potsdams Mitte bislang gestaltet worden ist. Bürger, baut eure Stadt, hieß einst das Motto für die Alte Fahrt. Bürger? Transparenz? Davon ist beim Lelbach-Riegel wenig zu spüren. Und was macht der Investor? Droht der Stadt – zur Kenntnis den Stadtverordneten – kurz vor der Entscheidung mit Schadensersatzklage. So hat die Rathausspitze schon jetzt dreifach verloren: Investor verprellt, die Stadtverordneten auch. Und den Bürger.

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