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Kandidatur zur Oberbürgermeisterwahl in Potsdam: Mike Schubert geht für die SPD ins Rennen

Im ersten Wahlgang hat sich Potsdams Sozialbeigeordneter Mike Schubert bei einer Mitgliederversammlung der SPD in Golm durchgesetzt. Im September will er der Nachfolger von Jann Jakobs werden.

Potsdam - Das Rennen um die Kandidatur zur Oberbürgermeisterwahl bei der Potsdamer SPD ist entschieden. Mike Schubert tritt am 23. September für die Sozialdemokraten an. Die Teilnehmer einer Mitgliedervollversammlung stimmten am Samstag in Golm mit 55,4 Prozent für den 44-jährigen Sozialdezernenten. Von 332 teilnehmenden Stimmberechtigten stimmten 185 für Schubert. Auf Mitbewerber Burkhard Exner – den Kämmerer im Rathaus – entfielen 145 Stimmen. Der frühere Tiefbauamtschef Frank Steffens erhielt zwei Stimmen.

Zuvor hatte jeder der drei Bewerber eine halbe Stunde Zeit, um die anwesenden Sozialdemokraten noch einmal von sich zu überzeugen und für seine Positionen zu werben. Die Aspiranten hatten sich in den vergangenen Monaten einen parteiinternen Wahlkampf geliefert. Dabei stellten sie sich auch den Fragen der Mitglieder. Antworten wurden auf der Webseite der Partei veröffentlichet.

In seiner Wahlrede hatte Schubert verkündet, er werde mit Leidenschaft für seine Heimatstadt eintreten und wolle Politik nah bei den Bürgern machen. Potsdam müsse die vielen wissenschaftlichen Einrichtungen in der Stadt besser für seine Entwicklung nutzen. Wichtig sei auch ein langfristiger Wachstumskonsens mit den Bewohnern: „Das machen andere Städte längst schon.“ Er wolle als OB für wohnortnahe Infrastruktur sorgen.  Bisherige Versäumnisse in der Stadtentwicklung dürften nicht mehr kleingeredet werden. 

Fraktionschef Heuer verspricht Unterstützung für Schubert

Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) sprach von einer richtigen Entscheidung der Partei, bei der das entschieden politischere Angebot von Schubert gewonnen habe - statt dem eher administrativ orientiertem Modell von Exner. Auch SPD-Fraktionschef Pete Heuer gratulierte Schubert nach einem respektablen Kampf zwischen zwei guten Sozialdemokraten, wie er sagte:  „Ab Montag ist Wahlkampf.“ Bei dem werde er sich mit voller Kraft engagieren, sagte Heuer zu. Er galt als klarer Exner-Unterstützer, auch weil ihm Ambitionen auf die Nachfolge im Finanzressort nachgesagt wurden. Auch während der Reden beklatschte er vor allem die Exner-Äußerungen.

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Exner selbst sprach von einem  „beachtlichen Ergebnis“ für seine Person. Er werde nun weiter als Bürgermeister und Finanzdezernent für Potsdam arbeiten. Nun gehe es darum, dass erneut ein Sozialdemokrat im Rathaus regiere. Zuvor hatte schon Schubert gesagt, er brauche weiterhin - falls er OB werde - einen guten Finanzdezernenten an seiner Seite:  „Ich will das mit dir gemeinsam rocken.“

Parteichefin Ulrike Häfner sagte, dass demokratische Verfahren habe auch zu einer Mobilisierung in der Potsdamer SPD geführt:  „Insofern konnten wir nur gewinnen.“ Mit einem so eindeutigen Ergebnis habe sie nicht gerechnet. Dies sei aber nun ein Signal für einen gemeinsamen Aufbruch.  „Unser Kandidat kann nun mit einem breiten Kreuz in den Wahlkampf gehen.“

SPD dominiert seit 1990 das Rathaus

Die SPD stellt seit 1990 ununterbrochen den Rathauschef. Amtsinhaber Jann Jakobs tritt nach zwei Amtszeiten nicht noch einmal an. 2010 hatte Rathauschef Jakobs im ersten Wahlgang 41,7 Prozent der Stimmen erhalten, sein Herausforderer Hans-Jürgen Scharfenberg von den Linken 33,1 Prozent.

Schubert tritt nun gegen die Potsdamer Gleichstellungsbeauftragte Martina Trauth an, die als parteilose Kandidatin von den Linken nominiert wurde. Die CDU schickt den Babelsberger Rechtsanwalt und langjährigen Stadtverordneten Götz Thorsten Friederich ins Rennen. Für die Grünen tritt Fraktionschefin Janny Armbruster an, für linksalternative Wählergruppe Die Andere Lutz Boede

Schubert ist seit Sommer 2016 Sozialdezernent in der Potsdamer Stadtverwaltung. Zuvor war er als Referent im Brandenburger Innenministerium unter anderem für Brandschutz, Katastrophenschutz und Rettungswesen zuständig. Er ist in Potsdam aufgewachsen und studierte an der Universität Potsdam Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft. Schubert ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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