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Schulessen ist teurer geworden.

© Foto: dpa

Gestiegene Cateringpreise : Kostenloses Schulessen würde Potsdam 14 Millionen Euro kosten

Die Potsdamer Stadtpolitik rechnet die Deckelung der Schulessenspreise durch. Doch an den Zahlen gibt es einen Haken.

Was tun gegen zu hohe Preise beim Schulessen? Sechs Euro für eine Mahlzeit seien mittlerweile bei einigen Cateringfirmen übliche Preise, heißt es in einer kleinen Anfrage der SPD an die Stadtverwaltung: „Immer mehr Familien entscheiden sich daher gegen die Nutzung des Angebotes beziehungsweise überlegen, es nicht mehr zu nutzen.“

Zur Vorbereitung eines Antrags, um das Schulessen wieder bezahlbarer zu machen, fragt die SPD daher nach, welche Kosten es verursachen würde, wenn die Stadt das Essen auf 2,90 Euro oder 3,90 Euro deckeln oder komplett übernehmen würde?

In letzterem Fall müsste die Stadt jährlich circa 14,3 Millionen Euro aufwenden, damit alle Kinder an öffentlichen Schulen kostenlos Mittag essen könnten. Bereits davon abgezogen sind die Kinder, die durch das Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung ihr Schulessen finanziert bekommen, dies entspricht rund 1,8 Millionen Euro.

Nur rund 40 Prozent der Potsdamer Schüler:innen nutzen das Schulessen

Wenn der Eigenanteil der Familien auf 2,90 Euro pro Schulessen gedeckelt würde, ergäben sich laut Antwort der Stadtverwaltung Kosten von 4,6 Millionen Euro für den städtischen Haushalt. Bei einer Deckelung auf 3,90 Euro läge der Wert bei 1,3 Millionen Euro.

Die Zahlen gehen allerdings davon aus, dass die Kosten für alle Schüler:innen übernommen werden, obwohl viele gar nicht in der Schule essen: Laut Zahlen aus dem ersten Schulhalbjahr 2019/2020 nehmen nur 41 Prozent der insgesamt rund 18.500 Schüler:innen das Schulessen in Anspruch. Aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor.

Für Familien, die sich das Schulessen nicht leisten können, gibt es neben den Leistungen des Bildungs- und Teilhabepakets auch die Möglichkeit einer Härtefallerklärung, bei der die Stadt das Schulessen anteilig oder vollständig übernimmt. „Im Schuljahr 2021/2022 haben 213 Familien die Möglichkeit der Kostenübernahme des Schulessens in Höhe von circa 100.000 Euro über die Härtefallregelung in Anspruch genommen“, heißt es in der Antwort der Stadt.

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