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Entscheidung zur Garnisonkirche: Will sich ein normaler Potsdamer das wirklich antun?

© A. Klaer

Garnisonkirche in Potsdam: Initiative "Potsdam ohne Garnisonkirche" will Projekt und Genehmigung prüfen lassen

Die Initiative "Potsdam ohne Garnisonkirche" meldet Zweifel an, ob die einstige Baugenehmigung für das Wiederaufbauprojekt nach den Änderungen noch zulässig sei - und will dies überprüfen lassen. Die Garnisonkirchenstiftung weist die Vorwürfe zurück.

Von Peer Straube

Potsdam - Die Bürgerinitiative für ein Potsdam ohne Garnisonkirche will das umstrittene Wiederaufbauprojekt vom Bauausschuss überprüfen lassen. Gut eine Woche, nachdem die Garnisonkirchen-Stiftung verkündet hatte, dass der Wiederaufbau des barocken Kirchturms ausfinanziert sei, meldet die Initiative Zweifel daran an, dass das Projekt noch die Voraussetzungen erfüllt, unter denen die Stadt einst die Baugenehmigung erteilt hatte.

Angesichts der starken Abänderung sei ein erneuter Genehmigungsprozess notwendig

Die Initiative beruft sich dabei auf die Ankündigung der Stiftung und der Fördergesellschaft, zunächst eine abgespeckte Variante des Turms ohne Helm, Glockenspiel und barocken Zierrat errichten zu wollen. Es sei „höchst unsicher“, ob ein solcher Turm mit der Baugenehmigung vereinbar sei, sagte BI-Sprecher Simon Wohlfahrt. Er forderte den Bauausschuss auf, „die Bauunterlagen zur Baugenehmigung im Vergleich zu den heutigen Planungen“ der Garnisonkirchen-Stiftung zu überprüfen. Angesichts der „starken Abänderung und Widersprüche der Bauplanungen“ sei ein „erneuter Genehmigungsprozess vonnöten“, so Wohlfahrt.

Die Stiftung wies die Vorwürfe der Initiative zurück. Ein Bezug auf die abgespeckte Variante sei gegenstandslos, weil man den barocken Turm in einem Zug fertigbauen werde, sagte Wieland Eschenburg, Kommunikationsvorstand der Stiftung, den PNN. Wie berichtet dient die Rumpflösung nur als Krücke, um möglichst schnell mit dem Bau beginnen zu können. Die dafür nötigen 26,1 Millionen Euro hat die Stiftung, vorbehaltlich der Zustimmung des Bundes zur Freigabe der in Aussicht gestellten Zwölf-Millionen-Euro-Förderung, jetzt zusammen. Das Kalkül: Wird erst einmal gebaut, fließen die Spenden reichlicher. Zweieinhalb Millionen Euro fehlen noch für den Barockschmuck. Dafür arbeite man bereits am neuen Spenderkatalog, der im März vorliegen soll, so Eschenburg.

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