zum Hauptinhalt

Fotowettbewerb zum Pfingstberg-Ensemble Potsdam: Der Moment, wenn die Natur ausatmet

Die Gewinner des Fotowettbewerbs zum Pfingstberg-Ensemble stehen fest. Die besten 20 Bilder sind nun in den Bahnhofspassagen zu sehen.

Potsdam - Rotgolden wabert der dichte Nebel über der Stadt. In der Ferne sind einige Hochhäuser und die Havel mit ihren Brücken zu sehen. Auf dem Aussichtsturm nebenan genießt eine andere Person ganz alleine die schöne Aussicht an diesem ruhigen Herbstabend auf dem Potsdamer Pfingstberg. Mit dem buchstäblich traumhaft schönen Foto „Im Nebelmeer“ hat Janna Lenke den von den PNN präsentierten Fotowettbewerb des Fördervereins Pfingstberg gewonnen. Unter dem Motto „Der Pfingstberg durch deine Augen – mach sichtbar, was nur du siehst“ konnten von April bis Ende Mai Fotos vom Pfingstberg-Ensemble beim Förderverein eingereicht werden. 81 Bilder wurden eingesendet. Die drei Gewinner und die schönsten 17 ausgewählten Fotos werden seit dem gestrigen Montag in einer Ausstellung in den Bahnhofspassagen gezeigt. Die individuellen Fotos zeigen das Belvedere aus neuen Blickwinkeln und Perspektiven. „Auch für uns Vereinsmitglieder ergaben sich neue Blicke auf das Belvedere“, sagte Mitglied Jan Friedrich bei der Preisverleihung.

Das Gewinnerfoto entstand im Herbst letzten Jahres. Die 26-jährige Jurastudentin aus Niedersachsen, die seit sieben Jahren in Potsdam lebt und derzeit ihr Referendariat absolviert, war an einem Nachmittag im November das erste Mal auf dem Pfingstberg unterwegs, als sich der Nebel auftat. „So einen Hochnebel habe ich noch nie gesehen. Der Nebel breitete sich immer mehr aus und die wunderschöne Aussicht hat sich die ganze Zeit verändert.“ Vom Wettbewerb hatte sie aus der Zeitung erfahren. „Ich dachte, das Foto ist so schön, vielleicht finden auch andere das toll.“ Über den Preis, einen Kinogutschein für die UCI-Kinowelt im Wert von 400 Euro, eine Jahreskarte für das Belvedere sowie kostenlosen Eintritt zu allen Veranstaltungen auf dem Pfingstberg, freue sie sich sehr.

"Das war ein perfekt eingefangener Moment"

Der Jury sei die Entscheidung für Jannas Motiv sehr leicht gefallen, sagt Fotograf Michael Lüder-Malik. „Wir waren uns relativ schnell einig. Das war ein perfekt eingefangener Moment.“ Auch für PNN-Fotograf und Jurymitglied Andreas Klaer war das Bild der Sieger. „Diese Stimmung, diese Ruhe – die Natur atmet förmlich aus. Das hat uns alle sofort eingenommen. Aber auch die anderen Bilder waren beeindruckend. Das Schöne an dem Wettbewerb war die breite Palette an Fotos, die eingereicht wurde.“

::magic::1126::magic::

Ein ganz anderes Motiv wählte der Potsdamer Olaf Klein für sein Foto „L.I.E.B.E“. Im Maurischen Kabinett im Ostturm des Schlosses schoss er auf einer Hochzeit im Jahr 2015 von der Wendeltreppe aus ein Foto des sich küssenden Brautpaares auf den rot-blau-goldenen Fliesen. „Das Bild war ein Zufall“, erklärt der 43-jährige selbstständige Mobilfunkanbieter, der nebenberuflich als Fotograf arbeitet. „Wir wollten gerade auf den Turm hoch, als die Braut auf ihren Schleier trat. Als ich mich auf der Wendeltreppe umdrehte und das Paar sah, rief ich sofort, dass sie so bleiben und sich küssen sollen.“

Drittplatzierter zeigt Vergangenheit und Gegenwart des Pfingstberg-Ensembles

Dritter wurde der 68-jährige Neu-Potsdamer Rainer Rohbeck. Sein Foto „Geschichte(n) im Heute“ zeigt eine vordere Gesamtansicht des Ensembles und eine in blaue Farbe getauchte, freigelegte Malerei mit kyrillischen Schriftzügen im Westturm. Die beiden Motive wurden mithilfe einer Doppelbelichtung übereinander gelegt. So erzählt das Foto gleichzeitig von der bewegten Vergangenheit und der Gegenwart des geschichtsträchtigen Ensembles.

Ob auch im nächsten Jahr ein Fotowettbewerb stattfinden wird, steht nach Auskunft von Fördervereinssprecherin Andrea Lütkewitz noch nicht fest. „Wir würden uns das wünschen.“ Geplant ist aber, einen dauerhaften Platz für die Bilder zu finden. Noch sucht der Förderverein dafür einen geeigneten Ort. „Wir gucken uns in der Nähe des Pfingstbergs um. Wenn jemand in der Stadt Lust hat, freuen wir uns. Es sollte ein schöner und würdiger Platz für die Fotos sein“, sagt Lütkewitz.

Die Ausstellung „Der Pfingstberg durch deine Augen – mach sichtbar, was nur du siehst“ ist noch bis zum 15. Juli in den Bahnhofspassagen zu sehen.

Sarah Stoffers

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false