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Brandenburg: Verdorbene Hasenkeulen aus Bayern Zwei Berliner Betriebe mit 350 Kilo beliefert

Berlin - Verdorbenes bayerisches Wildfleisch ist nach Berlin geliefert worden. Rund 350 Kilogramm Gammelware der Passauer Firma Berger Wild seien in die Hauptstadt gelangt, bestätigte die Sprecherin der Gesundheitsverwaltung, Regina Kneiding.

Berlin - Verdorbenes bayerisches Wildfleisch ist nach Berlin geliefert worden. Rund 350 Kilogramm Gammelware der Passauer Firma Berger Wild seien in die Hauptstadt gelangt, bestätigte die Sprecherin der Gesundheitsverwaltung, Regina Kneiding. In Brandenburg ist dagegen bislang kein vergammeltes Wildfleisch aus Bayern entdeckt worden. Bei der bisherigen Prüfung von Lieferscheinen habe sich kein Verdacht ergeben, sagte ein Sprecher des Verbraucherschutzministeriums am Freitag in Potsdam. Vermutlich werde Brandenburg kaum betroffen sein. Denn dort werde überwiegend Wild aus den heimischen Wäldern verarbeitet.

In Berlin sind zwei Betriebe betroffen – einer in Charlottenburg, einer in Neukölln. Dies gehe aus Lieferlisten hervor, die die Senatsverwaltung am Freitagnachmittag von dem Passauer Unternehmen bekommen hat. Bei der Ware handelt es sich laut Kneiding um tiefgefrorene Hasenkeulen. Wann sie geliefert worden sind und an welche Betriebe genau, sei aus den Listen allerdings nicht ersichtlich.

Die Veterinär- und Lebensmittelämter der beiden betroffenen Bezirke sollen die belieferten Betriebe finden und das verdorbene Fleisch – sollte dies nicht ohnehin bereits geschehen sein – aus dem Verkehr ziehen und untersuchen. Die Ergebnisse würden der bayerischen Sonderkommission zugeleitet, die in dem Wildfleisch-Skandal ermittelt.

Möglicherweise verdorbenes Fleisch des Unternehmens ist nach Angaben des bayerischen Verbraucherschutzministeriums in fast alle Bundesländer sowie nach Österreich, Italien und Frankreich geliefert worden. Die Ware sei an mehr als 100 deutsche Händler und Supermärkte gegangen, sagte Minister Werner Schnappauf (CSU) am Freitag. Nur nach Bremen, Hamburg und Brandenburg ist keine Ware geliefert worden.

Das bayerische Gesundheitsministerium hatte nach mehreren Funden von vergammeltem Fleisch der Passauer Firma am Dienstag eine bundesweite Rückrufaktion gestartet. Nach bisherigen Erkenntnissen sind mehr als 70 Betriebe in Deutschland und im benachbarten Ausland beliefert worden. Das Passauer Unternehmen steht inzwischen vor dem Aus. Die Regierung von Niederbayern entzog Europas größtem Wildbetrieb am Freitag insgesamt sieben EU-Zulassungen als Fleisch- und Wildproduktionsbetrieb. pet/mne

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