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Vor rund zwei Wochen gab das Brandenburger Werk eine Störung bekannt.

© dpa/Patrick Pleul

Update

Störung behoben: Reaktivierter Block im Kohlekraftwerk Jänschwalde zurück am Netz

Wegen der Energiepreiskrise wurden zwei Blöcke wieder in Betrieb genommen - der Vorgang lief aber nicht reibungslos ab. Nach der Blockadeaktion im September sind noch zwei Kohlekraftgegner in U-Haft.

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Die zwei wegen der Energiekrise reaktivierten Blöcke des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde sind nach einer Störung inzwischen wieder am Netz. Vor etwa zwei Wochen gab das Unternehmen eine Störung bekannt, so dass Block F nach einigen Tagen wieder vom Stromnetz genommen wurde. Seit Mittwoch seien nun definitiv beide Blöcke wieder in Betrieb, sagte ein Sprecher des Energieunternehmens Leag am Donnerstag. Es könnten im Kraftwerksbetrieb aber immer wieder Störungen auftreten. Auch am Block E war ein Schaden an einem Kessel behoben worden, der Block blieb aber am Netz, wie es im Oktober geheißen hatte.

Um angesichts der Energiepreiskrise in der Stromerzeugung kurzfristig Gas zu sparen, soll stärker Braunkohle genutzt werden. Die rechtliche Möglichkeit für die Betreiber der Kraftwerke gab es ab Oktober. Die beiden Blöcke des Braunkohlekraftwerks in der Lausitz, die sich in Sicherheitsbereitschaft befanden, wurden dann wieder hoch gefahren. Sie können zunächst befristet bis zum 30. Juni 2023 wieder Strom liefern.

Das Kraftwerk Jänschwalde ist das drittgrößte in Deutschland. Nach Angaben der Leag haben die sechs Blöcke des Kraftwerks insgesamt eine Leistung von 3000 Megawatt. Damit können sie rechnerisch rund sechs Millionen Haushalte mit Strom versorgen.

Noch zwei Kohlekraftgegner in Haft 

Unterdessen sitzen rund eineinhalb Monate nach einer Blockadeaktion auf dem Gelände des Braunkohlekraftwerkes noch zwei Kohlekraftgegner in Untersuchungshaft. Gegen sie will die Staatsanwaltschaft Anträge auf ein beschleunigtes Verfahren stellen, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Cottbus am Donnerstag sagte. Einer von drei Untersuchungshäftlingen sei am 1. November entlassen worden.

Umweltaktivisten hatten am 19. September Gleis- und Förderanlagen auf dem Kraftwerksgelände in Jänschwalde blockiert. Der Betreiber fuhr zwei Kraftwerksblöcke zeitweise herunter. Es laufen Verfahren gegen zahlreiche weitere Kohlekraftgegner, die an der Aktion in der Lausitz beteiligt gewesen sein sollen. Weil einige von ihnen ihre Identität und Personalien nicht preisgaben, kamen sie ins Gefängnis.

Ein beschleunigtes Verfahren wird angewandt, wenn der Sachverhalt relativ einfach oder die Beweislage klar ist. Es kann maximal eine Strafe von bis zu einem Jahr verhängt werden.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Aktivisten unter anderem Hausfriedensbruch und die Störung öffentlicher Betriebe vor. Auch der Kraftwerksbetreiber Leag hatte Strafanzeige gestellt. (dpa)

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