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Brandenburg: Stadtwälder?

Szymanski mahnt hohe Qualität beim Stadtumbau an

Szymanski mahnt hohe Qualität beim Stadtumbau an Von Thorsten Metzner Potsdam. Trotz knapper öffentlicher Kassen dürfen nach Ansicht von Bauminister Frank Szymanski (SPD) Tempo und Qualität des Stadtumbaus in Brandenburg nicht leiden. Szymanski appellierte am Freitag in Potsdam an Architekten, Stadtplaner und Kommunen, angesichts des schmerzhaften Schrumpfens der Städte um so höhere Anforderungen an die Planungen zu stellen. „Qualität ist kein Luxus.“ In diesem Jahr stehen für den Abriss von DDR-Plattenbauten rund 70 Millionen Euro von Bund, Land und Kommunen zur Verfügung. Laut Szymanski sollen Ende 2004 etwa 15 000 Wohnungen abgerissen sein, die wegen sinkender Einwohnerzahlen nicht mehr benötigt werden. Dennoch wächst der Leerstand in Brandenburg weiter – nach jüngsten Erhebungen sind es landesweit 165 000 Wohnungen. 150 000 waren es noch vor wenigen Jahren. Und die größten Bevölkerungsrückgänge stehen wegen der demographischen Entwicklung erst in einigen Jahren bevor. Zwar kündigte Szymanski den Abriss von 50 000 Wohnungen bis zum Jahr 2010 an, wofür auch die Finanzierung gesichert sei. Doch ist mehr als fraglich, ob diese Größenordnungen ausreichen werden – weil die Einwohnerzahlen stärker sinken. Planungen würden nicht selten von den Realitäten überholt, sagte Bernhard Schuster, Vorsitzender der Architektenkammer Brandenburgs, die ein höheres Tempo beim Stadtumbau anmahnt. „Es ist offenkundig. Man hinkt hinterher“, so Schuster. Ohne weitsichtige Planungen, kluges Management beim Stadtumbau drohe eine gefährliche Eigendynamik – mit zugemauerten Hauseingängen und verwilderten Freiflächen in den Städten. „Sonst erodieren Wohngebiete von Innen heraus.“ Mit dem Abriss sei das Problem nicht gelöst. Schwieriger sei die anschließende Gestaltung dieser Flächen. Da die Chancen für eine neue Bebauung gering, Grünanlagen wegen des Pflegeaufwandes zu teuer sind, müssten neue Ideen diskutiert werden. Schuster nannte ein Stichwort: Aufforstung.

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