zum Hauptinhalt
Die Gedenkstätte in Sachsenhausen wird am häufigsten von Brandenburger Schülern besucht.

© dpa / Jens Kalaene

NS- und DDR-Geschichte: Mehr märkische Schüler besuchen Gedenkstätten

Vor allem die KZ-Gedenkstätte in Sachsenhausen wird von Brandenburger Jugendlichen aufgesucht. Aber auch das ehemalige Stasi-Gefängnis in der Potsdamer Lindenstraße begrüßt oft Schülergruppen.

Das Interesse Brandenburger Schulen, Gedenkstätten sowohl zu Verbrechen des NS-Regimes als auch zur jüngeren deutsch-deutschen Geschichte zu besuchen, ist deutlich gewachsen. Das ergab eine Abfrage des Potsdamer Bildungsministeriums, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Am Donnerstag wird sowohl an die Opfer der Pogromnacht vor 85 Jahren als auch an den Mauerfall 1989 erinnert. Die Abfrage für 2022/2023 zeigt, dass die Schulen mit ihren Schülerinnen und Schülern verstärkt Erinnerungsorte aufsuchen, teilte das Ministerium mit.

Der Lehrplan sieht Besuche außerschulischer Lernorte vor

So stieg die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die Gedenkstätten besuchten, im Vergleich zur Abfrage vor der Corona-Pandemie von 2018/2019 um 33 Prozent. Mehr als die Hälfte waren Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10. Beide Jahrgangsstufen sind relevant, weil in der Doppeljahrgangsstufe die Geschichte des Nationalsozialismus und der DDR behandelt werden. Der Besuch außerschulischer Lernorte und damit auch der Besuch von Gedenkstätten ist im Rahmenlehrplan Geschichte explizit vorgesehen.

„Der Besuch von Erinnerungsorten ermöglicht es Schülerinnen und Schülern, sich auf eindrückliche Weise mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Gleichzeitig helfen solche Erlebnisse bei der Orientierung in der Gegenwart“, so Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD). Er sei froh, dass die Schulen in Brandenburg verstärkt Orte des Gedenkens aufsuchen, um Geschichte erfahrbar zu machen.

Mit 252 Besuchen und insgesamt rund 9.500 Schülerinnen und Schülern wurde die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen am häufigsten besucht, gefolgt von Orten der DDR-Geschichte wie der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen mit 84 Besuchen und 2.485 Schülerinnen und Schülern sowie der Gedenkstätte Lindenstraße 54 in Potsdam. „Hauptsächlich wurden solche außerschulischen Lernorte besucht, welche für die Schulen aufgrund der räumlichen Nähe gut zu erreichen waren“, erläutert das Ministerium. So wurde beispielsweise die Gedenkstätte Lindenstraße von Schulen des Schulamtsbereiches Brandenburg an der Havel am häufigsten besucht.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false