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Wiegers, Sprecher der Linksjugend Brandenburg, hat seinen Parteiaustritt aus der Linken erklärt.

© dpa/Soeren Stache

Nächster Abgang bei der Linken: Sprecher der Linksjugend Brandenburg verlässt Partei

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine bleibt für die Linke weiter eine Zerreißprobe. Zuvor hatte bereits Landesvizechef Justin König seinen Abgang erklärt.

Der Umgang der Linken mit dem Ukraine-Krieg sorgt in Brandenburg für den zweiten Parteiaustritt eines Funktionsträgers innerhalb weniger Tage. Einer der Landessprecher der Linksjugend, Jonathan Wiegers, erklärte am Samstag seinen Austritt. Bei Twitter und Facebook begründete er dies mit dem Umgang der Partei mit internen Vorwürfen zu sexuellen Übergriffen und der Position zum Ukraine-Krieg. Wiegers will Mitglied des Jugendverbandes bleiben. Er war auch Mitglied der Landesschiedskommission der Linken.

Linke-Landesgeschäftsführer Stefan Wollenberg bedauerte den Austritt. Zuvor war Landesvizechef Justin König aus der Partei ausgetreten und hatte den Ukraine-Kurs als Grund angeführt.

Wiegers schrieb in einer Erklärung: „Ich kann und will nicht Teil einer Partei sein, die der Ukraine ihr Recht auf Selbstverteidigung abspricht.“ Die Partei habe „sich dafür entschieden, in ihrer eigenen dogmatischen Verblendung und in antiquierten betonkommunistischen Doktrinen des Kalten Krieges verhaftet zu sein“, erklärte er. „Die Linke hat so keine Zukunft.“

Wiegers wirft führenden Köpfen Kremlpropaganda vor

Führende Köpfe betrieben „aktive Kremlpropaganda für den Kriegsverbrecher Putin“. Diese Vorwürfe richtete er unter anderem gegen die Linke-Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht und die Co-Fraktionschefin der Linke im Bundestag, Amira Mohamed Ali. Wagenknecht und Feministin Alice Schwarzer hatten eine Demonstration gegen Waffenlieferungen an die Ukraine organisiert. Während sich die Linken-Spitze von der Demo distanziert hatte, schrieb Mohamed Ali bei Twitter von einem kraftvollen Signal für Friedensverhandlungen und gegen Waffenlieferungen.

König - ebenfalls Mitglied im Sprecherrat der Linksjugend - hatte seinen Austritt auch mit dieser Demo begründet. „Wir bedauern natürlich jeden Austritt“, sagte Landesgeschäftsführer Wollenberg am Samstag. Die Entscheidung sei zu respektieren. Aber: „Die Debatte muss man führen.“ (dpa)

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