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Stephan Loge, Landrat Landkreis Dahme-Spreewald

© dpa/Bernd settnik

Nach fast 16 Jahren: Brandenburger Landrat im Kreis Dahme-Spreewald geht in den Ruhestand

Stephan Loge (SPD) sieht den Kreis auf einem guten Weg – auch dank der Nähe zu Berlin. Sorge bereitet ihm die Finanzierung von weiterführenden Schulen.

Der scheidende Landrat Stephan Loge (SPD) sieht den Landkreis Dahme-Spreewald auf einem guten Weg. Dieser habe das höchste Bruttosozialprodukt im Land und wachse noch immer, sagt Loge der Deutschen Presse-Agentur. Zudem sei der Landkreis wirtschaftlich einer der stärksten in Ostdeutschland. Mit rund 3,6 Prozent liege die Arbeitslosigkeit deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt.

Am Sonntag wird Loges Nachfolge für die kommenden acht Jahre gewählt. Nach fast 16 Jahren im Amt geht der Sozialdemokrat in den Ruhestand. Rund 150.000 Menschen sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.

Eine Kandidatin und zwei Kandidaten stehen zur Wahl

Eine Kandidatin und zwei Kandidaten treten an. Susanne Rieckhof (SPD), Sven Herzberger (parteilos) und Steffen Kotré (AfD). Gewählt ist, wer mehr als die Hälfte aller Stimmen bekommt. Dabei müssen mindestens 15 Prozent aller Wahlberechtigten abstimmen. Wird dieses Ziel nicht erreicht, kommt es am 12. November zur Stichwahl.

Dahme-Spreewald gehört zu den einwohnerstärksten Landkreisen in Brandenburg. „Die Nähe zu Berlin hat gezeigt, dass der Kreis einen unheimlichen Standortvorteil hat“, sagt Loge und nennt Zuzug, eine ausgebaute Infrastruktur, das Autobahnkreuz und einen Binnenhafen in Königs Wusterhausen als Beispiele. Die Zahl der Mitarbeiter in der Verwaltung sei in 16 Jahren von anfänglich 600 auf weit über 1000 gestiegen. Unter anderem weil das Aufgabenspektrum größer geworden sei, etwa für Service- und Transferleistungen im sozialen Bereich.

Die Nähe zu Berlin hat gezeigt, dass der Kreis einen unheimlichen Standortvorteil hat.

Landrat Stephan Loge (SPD)

Mit Sorge sieht der SPD-Politiker die Haushaltsentwicklung. Mit den wirtschaftlich starken Jahren vor der Pandemie habe der Kreis fast 100 freiwillige Leistungen übernommen, auch die kostenlose Schülerbeförderung und den Kreisstrukturfonds, mit dem Geld für finanzschwächere Kommunen im Süden gesammelt werde. Nun müsse der Haushalt analysiert werden, da es neue Investitionen gebe, für die Kredite aufgenommen werden müssten, sagte Loge.

Ein wesentlicher Kostenpunkt ist ihm zufolge die Finanzierung von weiterführenden Schulen. Nach dem Wunsch der Kommunen übernimmt die Trägerschaft von Gesamt- und Oberschulen nun der Landkreis.

Auch bei der Gewinnung von Arbeitskräften sieht Loge - ähnlich wie andere Kommunen - große Herausforderungen. Für ihn ist klar: Die Integration von Flüchtlingen mit Asylanspruch in den Arbeitsmarkt müsse gelingen. „Menschen, die Aussicht auf Asyl haben, sollten arbeiten können.“ Diese Menschen würden schon wegen der demografischen Entwicklung dringend gebraucht.

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