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Eine Lehrerin einer Grundschule schreibt in englischer Sprache an die Tafel.

© Patrick Pleul/dpa

Kürzungen bei Lehrer-Stunden: Brandenburgs Bildungsministerium weist Kritik zurück

Die Unterrichtsverpflichtung soll nicht erhöht und nicht grundsätzlich in die Stundentafel eingreifen werden. Im kommenden Schuljahr werden rund 1800 neue Lehrkräfte gebraucht.

Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) hat wachsende Kritik an der Kürzung von Lehrer-Stunden bei zusätzlichen Angeboten zurückgewiesen. Das Ministerium wolle die Unterrichtsverpflichtung nicht erhöhen und nicht grundsätzlich in die Stundentafel eingreifen, sondern Lehrkräfte von Organisations- und Verwaltungsaufgaben entlasten und gezielter im Unterricht einsetzen, teilte Ministeriumssprecherin Ulrike Grönefeld am Sonntagabend mit. Ziel sei, rund 200 Planstellen für Lehrkräfte für Schulassistenten und Schulsozialarbeit in Anspruch zu nehmen. Dafür seien Spielräume bei der Bedarfsplanung genutzt worden.

Nach Angaben des Landeselternrats sollen Lehrerwochenstunden zum Beispiel beim flexiblen Lernen, beim Förderunterricht und dem jahrgangsübergreifenden Flex-Unterricht in Klasse eins und zwei gekürzt werden. Sprecherin Ulrike Mauersberger lehnt das ab. Es gebe hohe Lerndefizite vor allem in Grundschulen. Die Linksfraktion im Landtag hält die Pläne ebenfalls für falsch und fordert eine Sondersitzung des Bildungsausschusses im Landtag.

Funktionierenden Schulen Stunden wegzunehmen, ist der falsche Weg.

Kathrin Dannenberg, bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion

„Funktionierenden Schulen Stunden wegzunehmen, ist der falsche Weg und sorgt noch mehr für Unruhe, Unverständnis und Ärger“, kritisierte Bildungspolitikerin Kathrin Dannenberg. Damit wurden die Kinder getroffen, die gerade jetzt mehr Unterstützung brauchten.

Das Bildungsministerium verwies darauf, dass es sich um weniger als ein Prozent der Gesamtstellenzahl handle. Die tatsächliche Stellenzuweisung erfolge erst nach der Bedarfsermittlung.

Im kommenden Schuljahr werden an Brandenburgs Schulen rund 1800 neue Lehrkräfte gebraucht. Die Vorhandenen sollen möglichst länger oder bei Teilzeitarbeit mehr unterrichten, weil so viele ausgebildete Pädagogen nicht zu finden sind. Außerdem sollen die Lehrkräfte von Verwaltungsaufgaben und der besonderen Unterstützung von Schülern entlastet werden. (dpa)

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