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Brandenburg: Im Unteren Odertal bleiben die Hühner im Stall

Geflügelmärkte weiterhin verboten / Aber wieder Freilandeier aus vielen Regionen Brandenburgs

Potsdam - In Brandenburg soll trotz der Vogelgrippe in weiten Teilen des Landes wieder die Freilandhaltung von Geflügel ermöglicht werden. Das hat Agrarminister Dietmar Woidke (SPD) am Freitag bekräftigt. Allerdings müssten sich Geflügelhalter darauf einstellen, dass man „längere Zeit mit einem erhöhten Risiko bei der Geflügelpest leben muss“. Geflügelmärkte und Rassegeflügelausstellungen bleiben weiterhin verboten.

Die Grundlage, dass auch in Brandenburg die wegen der Vogelgrippe verhängte totale Stallpflicht jetzt gelockert wird, ist eine vom Bund veränderte Verordnung. Inzwischen hat das Agrarministerium entschieden, wie sie konkret im Land umgesetzt wird. Die Einschränkungen, so der Grundsatz, sollen auf das Mindestmaß begrenzt bleiben. Nach der Bundesregelung sind Ausnahmen von der Stallpflicht etwa in von der Vogelgrippe betroffenen Gebieten, aber auch in Regionen mit Sammelplätzen von wild lebenden Wasservögeln nicht erlaubt. So gilt nach Auskunft von Woidke auch für Brandenburg, dass in Gebieten, in denen sich wild lebende Wasservögel vorzugsweise versammeln, „keine Ausnahmegenehmigungen“ von der Stallpflicht erteilt werden. Es handelt sich dabei konkret um das Untere Odertal, die Niederung der Unteren Havel mit dem Gülper See und die Peitzer Teiche. Alle drei sind bereits als so genannte Ramser Gebiete ausgewiesen, benannt nach der gleichnamigen Ramser Konvention aus dem Jahr 1976 – ein internationales Abkommen zum Schutz von Feuchtgebieten. Einschränkungen gibt es auch in „geflügeldichten“ Regionen, in denen besonders viele Hühner, Gänse und Enten gehalten werden – sie sollen kurzfristig durch die Veterinärämter der Landkreise ermittelt werden. Dort können Landwirtschaftsbetriebe und private Geflügelzüchter Ausnahme-Genehmigungen zur Freilandhaltung beantragen, so das Agrarministerium. In den Genehmigungen werde es Auflagen und Verpflichtungen für die Tierhalter geben.

Das Vogelgrippe-Virus war in Brandenburg bislang bei 21 Wildvögeln festgestellt worden. In Brandenburg werden nach Angaben des Agrarministeriums 5,5 Millionen Hühner sowie 1,8 Millionen Enten und Puten gehalten. Th. Metzner

Th. Metzner

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