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Auch Potsdam ist von Trockenheit betroffen.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Hitze, Dürre, Starkregen: Brandenburg rüstet sich für den Klimawandel

Die Mark ist überdurchschnittlich vom Klimawandel betroffen und will stärker gegensteuern. Nun hat die Landesregierung einen Aktionsplan vorgelegt.

Brandenburg will sich mit einem Aktionsplan besser für die Folgen des Klimawandels wie Hitze, Dürre und Starkregen fit machen. „Wir können davon ausgehen, dass sich das auch bei uns immer weiter verschärfen wird und wir daher vor großen Schwierigkeiten stehen werden“, sagte Umweltminister Axel Vogel (Grüne) am Dienstag. „Wir werden damit rechnen müssen, dass wir immer mehr Hitzetote haben.“ Das Kabinett beschloss eine Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels, die 200 Maßnahmen umfasst. Dazu zählen Förderprogramme zum Umgang mit Starkregen in Kommunen, zur Klimaanpassung in denkmalgeschützten Gärten und Parks und ein Hitzeaktionsplan zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger.

Der Minister rechnet nicht nur mit weiteren Hitzewellen, sondern auch mit zunehmenden Stürmen und heftigen Niederschlägen. „Da ist das Ahrtal ja nur ein Vorgeschmack gewesen auf all das, was noch kommen wird“, sagte Vogel. Vor zwei Jahren kamen bei der Flut im Ahrtal mindestens 134 Menschen ums Leben. „Wir werden graduell immer stärkere Veränderungen unseres Klimas wahrnehmen.“ Deshalb solle sich das Land an die Veränderungen anpassen, um Schäden und Kosten zu senken. Vogel rechnet künftig mit zunehmenden Verboten für die Entnahme von Wasser, aber nicht im ganzen Land.

„Potsdamer Erklärung“ für mehr Klimaschutz unterzeichnet

Unter anderem soll in Kitas und Schulen, beim Tourismus, im Sport und bei Behörden mehr gegen Hitze getan werden - etwa Trinkbrunnen in Schulen, kühle Räume in Gemeinschaftsunterkünften. Zudem wird das Starkregen- und Hochwassermanagement in Kommunen mit 25 Millionen Euro gefördert, der Großteil sind EU-Mittel. Mit 30 Millionen Euro Förderung von EU und Land soll die Klimaanpassung in denkmalgeschützten Parks unterstützt werden. Weitere Maßnahmen: Bauern und Gärtner sollen im Umgang mit den Folgen des Klimawandels geschult, Unternehmen für den nachhaltigen Umgang mit Wasser sensibilisiert werden.

Gleichzeitig hat sich gestern ein Ausschuss der Regionalkammer des Europarates für mehr Anstrengungen für den Klimaschutz in den Regionen und Kommunen ausgesprochen. Die rund 90 Vertreter von 46 Staaten verpflichteten sich in einer „Potsdamer Erklärung“ zu einer sauberen und gesunden Umwelt. Eine ökologisch respektvolle und energiesparende Lebensweise solle ebenso gefördert werden wie eine Senkung des Ausstoßes klimaschädlicher Gase.

Die am Dienstag einstimmig in Potsdam verabschiedete Erklärung ist auch ein Appell, die nationalen Staaten zu mehr Geld für Maßnahmen an die Klimaanpassung aufzufordern. Die Vorsitzende des Monitoringausschusses der Regionalkammer des Europarats, Gudrun Mosler-Törnström, wies darauf hin, dass die Erklärung 160.000 lokale Behörden erreicht. „Wir sehen alle sehr hautnah, was es bedeutet, wenn wir uns um das Klima nicht kümmern“, sagte sie.

Brandenburgs Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke wies darauf hin, dass die Bürgerinnen und Bürger dabei beteiligt werden sollen. „Durchpeitschen von Gesetzen wie zuletzt bei uns beim Heizungsgesetz - das halte ich für einen Irrweg.“ (dpa)

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