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Brandenburg: Haft für Mord ohne Leiche gefordert Plädoyers im Prozess um den Tod von Maike T.

Neuruppin/Leegebruch - Seit mehr als 16 Jahren ist Maike verschwunden. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin geht von Mord aus.

Neuruppin/Leegebruch - Seit mehr als 16 Jahren ist Maike verschwunden. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin geht von Mord aus. Ihr Ex-Freund soll die hochschwangere, minderjährige Jugendliche aus Leegebruch (Oberhavel) ermordet haben – nachdem ihn seine Mutter dazu angestiftet hat. Lebenslang soll die 61-Jährige dafür in Haft, forderte Staatsanwalt Philip Schumacher am Dienstag vor dem Landgericht Neuruppin. Für ihren Sohn beantragten die Ankläger wegen Mordes eine Freiheitsstrafe von achteinhalb Jahren. Der heute 34-Jährige war zum Tatzeitpunkt 1997 Heranwachsender und soll deshalb nach dem Jugendstrafrecht verurteilt werden. Das Urteil soll im März gesprochen werden.

Nach Überzeugung von Schumacher und seiner Kollegin Dorit Herrmann ist die damals 17-Jährige Opfer eines „geradezu teuflischen Mordplans“. Die 61-Jährige habe verhindern wollen, dass ihr Sohn Unterhaltszahlungen leisten muss. Darum habe sie diesen und einen 80 Jahre alten Bekannten zu der Mordtat am 3. Juli 1997 getrieben. Der Sohn habe sich von der „machtvollen Mutter“ dazu drängen lassen. Der Bekannte hat laut Anklage umgerechnet 1800 Euro dafür erhalten, dass er die junge Frau erdrosselte. Der ältere Mann musste sich nicht vor Gericht verantworten, weil er inzwischen verhandlungsunfähig ist.

Maikes Leiche wurde bis heute nicht gefunden – trotz mehrerer Suchaktionen. Die Staatsanwaltschaft meint jedoch anhand von Indizien, die Angeklagten überführen zu können.

Seit Beginn des Indizienprozesses um den „Mord ohne Leiche“ im Mai 2013 haben die Neuruppiner Richter mehr als 40 Zeugen gehört. Die Hoffnung der Familie, die Angeklagten würden vor Gericht aussagen, wurde enttäuscht. Mutter und Sohn schwiegen. Die Polizei hatte den Fall auch mithilfe der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ 2012 noch einmal aufgerollt. Dabei hatte sich der Verdacht gegen die Beschuldigten erhärtet. Marion van der Kraats

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