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Brandenburg: Erinnerung an Schreckensorte der Nazis Wanderausstellung erinnert an Folterstätten

Oranienburg - Im Nationalsozialismus waren sie Orte des Schreckens – doch heute sind sie oft vergessen. Mit einer Wanderausstellung will die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten dies ändern.

Oranienburg - Im Nationalsozialismus waren sie Orte des Schreckens – doch heute sind sie oft vergessen. Mit einer Wanderausstellung will die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten dies ändern. Unter dem Titel „Terror in der Provinz Brandenburg. Frühe Konzentrationslager 1933/34“ stellt sie vom morgigen Mittwoch an Orte vor, die den Nazis oft nur kurzfristig als Folterstätten dienten. Die Schau ist zunächst im Archäologischen Landesmuseum in Brandenburg/Havel zu sehen. In der Stadt befand sich laut Stiftung eines der frühen Konzentrationslager von August 1933 bis Januar 1934 im ehemaligen Alten Zuchthaus.

Die insgesamt 40 000 Euro teure Schau ist mit 30 000 Euro vom Kulturministerium gefördert worden, teilte ein Stiftungssprecher mit. Ab 12. August ist sie in der St.-Marien-Kirche in Wittstock zu sehen. Im kommenden Jahr soll sie dann unter anderem im Landtag in Potsdam Station machen. Der erste Teil der rund 50 Quadratmeter großen Ausstellung thematisiert wichtige Ereignisse, nachdem Adolf Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt wurde. Sie zeigt deren Auswirkungen in der Provinz Brandenburg und stellt die wichtigsten politischen Akteure, die neuen Machthaber, vor.

In einem zweiten Teil werden die frühen Konzentrationslager der Provinz Brandenburg in Alt-Daber bei Wittstock, Börnicke bei Nauen, Brandenburg/Havel, Havelberg, Meissnershof bei Velten/Hennigsdorf, Oranienburg, Perleberg und Sonnenburg dargestellt. Dafür wurden leer stehende Fabrikgebäude, Garagen, alte Schulen oder Keller genutzt.

Die Ausstellung stellt dabei Biografien von Inhaftierten in den Mittelpunkt, erläuterte der Stiftungssprecher. Überwiegend traf es Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter, darunter auch viele Abgeordnete von Stadt- und Kreisparlamenten. Die Verhafteten wurden gedemütigt, misshandelt und gefoltert. Viele überlebten die Torturen nicht, darunter auch Prominente wie der Schriftsteller Erich Mühsam. Marion van der Kraats

Ausstellung im Archäologischen Landesmuseum, Neustädtische Heidestraße 28, 14476 Brandenburg/Havel vom 29. Mai bis 10. August 2014, Di bis So 10 bis 17 Uhr. Weitere Ausstellungsorte: St.-Marien-Kirche, Wittstock (12. August bis 5. Oktober 2014), Landtag Brandenburg, Potsdam (20. Januar bis 20. März 2015)

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