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Brandenburg: Erfolg mit Senf

Der Unternehmer Rainer Zimmermann aus Niederfinow plant Brot-Premiere auf der Grünen Woche in Berlin

Der Unternehmer Rainer Zimmermann aus Niederfinow plant Brot-Premiere auf der Grünen Woche in Berlin Von Wilko Döll Rainer Zimmermann gibt überall seinen Senf dazu - und macht damit Geschäfte. Was die braune, würzige Paste angeht, mangelt es dem Unternehmer aus Niederfinow (Barnim) nicht an Ideen. Überraschte er im vergangenen Jahr die Besucher der Berliner Grünen Woche mit Senfnudeln, so soll in diesem Jahr ein neues Senfbrot die Aufmerksamkeit der Messe-Gäste erregen. Das Rezept: „Der rohe Mischbrotteig wird mit einem besonderen Senf eingestrichen, dann gerollt, beim Backen kurz angestochen und fertig ist die neue Köstlichkeit“, schwärmt Zimmermann. Das neue Brot passe genauso zu Feierlichkeiten wie zum rustikalen Grillen. Nach der Grünen Woche (16.-25.1.) will Zimmermann sein neuestes Produkt in mehreren Läden der Region anbieten. „Der Markt braucht und will neue Ideen“, sagt der 45-Jährige. Im vergangenen Jahr zog er mit einigen Tüten Senfnudeln auf die Berliner Agrar-Ausstellung - und nach wenigen Stunden waren sie weg. Bis zum Ende der Messe verkaufte er mehr als 1500 Tüten. Inzwischen kann er den Bedarf nicht mehr selbst decken, so dass er mit einem Partner in den alten Bundesländern kooperiert. Fünf Tonnen Senfnudeln verkaufte Zimmermann im vergangenen Jahr. Beim Senfbrot rechnet er mit einem ähnlichen Erfolg. Als sich der studierte Ökonom vor Jahren nicht mit seiner Arbeitslosigkeit abfinden wollte, machte er schließlich den Senf zu seinem Lebensinhalt. 1999 stieg er als Ein-Mann-Betrieb in die Produktion ein und mischte im Haus seiner Mutter die ersten Sorten. Mittlerweile gibt es davon 14 verschiedene; das Spektrum reicht vom Bier- bis zum Zwiebelsenf. 100.000 Gläschen wurde davon im vergangenen Jahr in Niederfinow abgefüllt. Weil der heimische Herd der Mutter dafür schon lange nicht mehr ausreicht, entstand auf ihrem Grundstück eine eigene Senfküche, in der Zimmermann vier Mitarbeiter beschäftigt. „Zufriedenheit darf trotzdem nicht aufkommen. Wenn wir als kleine Firma am Markt bestehen wollen, müssen wir neue Produkte und Qualität anbieten“, ist der Niederfinower überzeugt. Neben seinem Senfbrot will er deshalb bei der Grünen Woche eine neue Senfreihe vorstellen. „Als erster ostdeutscher Produzent bieten wir jetzt Ökosenf an.“ Alle Zutaten dafür stammen aus kontrollierten Anbaugebieten. Vorerst werden in Niederfinow Estragon-, Kümmel- und Knoblauchsenf auf garantiert ökologischer Basis hergestellt. Für seine Kreationen hat Zimmermann vom Land Brandenburg und der Deutschen Agrarwirtschaft schon mehrfach Auszeichnungen erhalten. Urkunden und Fotos in seinem Büro erinnern daran. Noch wichtiger aber ist ihm die Anerkennung durch seine Kunden. Auf Märkten und bei Messen steht er selbst am Verkaufsstand und hört sich die Meinung der Leute an. „Wenn die Qualität stimmt, dann zahlt auch der Brandenburger einen guten Preis und schielt nicht nur auf Schnäppchen.“ In diesem Jahr will sich der erfinderische Firmen-Chef noch einen großen Wunsch erfüllen. Gleich neben dem Schiffshebewerk in Niederfinow soll zum fünfjährigen Bestehen der kleinen Firma ein eigener Hofladen entstehen. Dort gibt es dann alle selbst geschaffenen Senfsorten, die Senfnudeln, das neue Senfbrot und ein von Zimmermann selbst verfasstes Buch. Sein Titel: „Vom kleinen Korn, das ganz groß wurde“.

Wilko Döll

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