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Die Freien Wähler um Chef Péter Vida im neuen Look.

© Benjamin Lassiwe

Die Orangen kommen: Neue Kampagne der Freien Wähler

Vitamin C statt Vitamin B: Mit welchen Slogans BVB/Freie Wähler in Brandenburg punkten will.

Auf den Schildern, die die ganz in orange gekleideten Menschen auf dem Potsdamer Alten Markt, direkt vor dem Landtag, in die Höhe hielten, stand: „Mehr Vitamin C statt Vitamin B“ und „Wählt Orangen, eine gesunde, runde Sache“. Doch was auf den ersten Blick wie die Werbekampagne eines Südfrüchteimporteurs wirkte, war etwas ganz anderes: Am Dienstag stellten die Wählergruppen von BVB/Freie Wähler in Potsdam ihr neues Partei- und Kampagnenlogo vor – eine Orange.

„In einer Zeit, in der viele eine politische Heimat suchen, die Antworten gibt auf die drängenden Fragen des Alltags, sind wir eine Kraft, die sagt, was Sache ist, aber auch weiß, wie die Sache geht“, sagte Fraktionschef und Landesvorsitzender Péter Vida, der zur Feier des Tages einen orangefarbenen Anzug trug. „Und was steht mehr für die gesunde Mitte, für den gesunden Menschenverstand als die Orange? Eine beliebte Frucht: Kräftig in der Farbe, aromatisch im Geschmack mit viel Vitamin C, denn das braucht die Brandenburger Politik – mehr Vitamin C, weniger Vitamin B.“ Deswegen rufe man auf: „Esst mehr Orangen, wählt die Orangen – sowohl Farbe als auch Frucht stehen ab sofort für BVB/Freie Wähler.“ Das Logo der Partei werde frischer, schnittiger, „einfach eine orange Orange.“

Karneval als Kulturgut

Tatsächlich hatte die nur aus fünf Abgeordneten bestehende Landtagsfraktion von BVB/Freie Wähler in den letzten Jahren einige Erfolge im Landtag zu verzeichnen. Ein gutes Dutzend ihrer Anträge wurde in die Fachausschüsse überwiesen und dort weiter beraten, etwa zur Regionalbahn 63 oder zur Anerkennung des Karnevals als Kulturgut in Brandenburg. Für die nächsten Landtagswahlen gab Vida am Dienstag das Ziel aus, mit acht Prozent in das Brandenburger Landesparlament einzuziehen. In diesem Fall wäre BVB/Freie Wähler auch ein möglicher Koalitionspartner für SPD und CDU, sollten sich die beiden großen Koalitionspartner nach den Landtagswahlen 2024 von den Grünen abwenden.

Nötig dafür allerdings wäre, dass sich tatsächlich acht Prozent der Brandenburger von der Orangen-Kampagne der Freien Wähler überzeugen lassen. Möglich, dass man sie dabei etwas verwechselt: Orange war schließlich auch viele Jahre die Parteifarbe der CDU. Der Werbeslogan der Wählergruppen immerhin bleibt vorläufig derselbe: Man wolle mit „gesundem Menschenverstand“ in das Landesparlament einziehen, und eine Alternative zur „Verbotspolitik“ der Grünen sein – und das künftig dann also in Orange.

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