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Brandenburg: Deutliche Zunahme bei Unfallflucht

Schönbohm: Immer mehr Verantwortungslosigkeit im Straßenverkehr

Schönbohm: Immer mehr Verantwortungslosigkeit im Straßenverkehr Potsdam (dpa/PNN). Auf Brandenburgs Straßen versuchen sich Autofahrer immer häufiger durch Unfallflucht ihrer Verantwortung zu entziehen. „In den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres verschwand bei mehr als jedem sechsten Verkehrsunfall der Verursacher, ohne sich um die Folgen zu kümmern“, sagte Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) gestern. „Diese traurige Tendenz demonstriert eine zunehmende Verantwortungslosigkeit im Straßenverkehr.“ Der Anteil der Verursacher, die sich unerlaubt vom Schadensort entfernen, habe sich damit auf 17,4 Prozent nach 16,7 Prozent im gesamten Jahr 2002 erhöht. 2001 waren es erst 16,3 Prozent. Laut Schönbohm registrierte die brandenburgische Polizei von Januar bis November des vergangenen Jahres 13 496 Fälle von Fahrerflucht. „Bei diesen Unfällen wurden fünf Menschen getötet und 1187 verletzt“, betonte Schönbohm. Die Aufklärungsquote liege bei gut 40 Prozent. „Wer einen Unfallort verlässt, ohne sich um den angerichteten Schaden zu kümmern, handelt kriminell und hat keine Nachsicht zu erwarten“, versicherte Schönbohm. Das gelte besonders dann, wenn Menschen zu Schaden kämen. Es gebe keinerlei Entschuldigung dafür, wenn Autofahrer andere Personen verletzten und diese dann einfach sich selbst überließen. Für das unerlaubte Entfernen vom Unfallort gibt es nach Einschätzung der Polizei mehrere Gründe. Dazu gehören häufig das Fahren unter Alkoholeinfluss oder ohne Führerschein und Versicherung. Andere Unfallverursacher wollen sich den polizeilichen Ermittlungen oder der drohenden Erhöhung der Versicherungsprämie entziehen. Aber auch der durch einen Unfall ausgelöste Schock und die daraus resultierenden Kurzschlusshandlungen spielten eine wichtige Rolle.

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