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Proteste in Potsdam: Brandenburger Bauern warnen vor schwierigem Jahr  

Der Präsident des Landesbauernverbands schlägt Alarm: Besonders im Süden Brandenburgs könnten Futtermittel knapp werden. 


Potsdam - Die Brandenburger Landwirte sehen sich angesichts steigender Energiepreise vor großen Schwierigkeiten für das kommende Erntejahr. Die Preise für Betriebsmittel hätten sich verdreifacht, sagte der Präsident des Landesbauernverbands, Henrik Wendorff, am Mittwoch im Agrarausschuss des Landtags in Potsdam. Bei Düngemitteln gebe es gar die Tendenz zu einer Verfünffachung des Preises. Vor allem Milchviehbetriebe hätten derzeit hohe Energiekosten. „Man kann es nicht kalkulieren“, sagte Wendorff. „Deswegen mache ich mir sehr große Sorgen.“ Futtermittel könnten besonders in südlichen Regionen des Landes knapp werden.

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Der Landesbauernpräsident bat die Brandenburger Landesregierung um Hilfe. Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Grüne) zeigte Verständnis, sieht aber derzeit wenig Möglichkeiten für Liquiditätshilfen. Dafür müsse erst eine EU-weite Rechtsgrundlage geschaffen werden, dann müsse für eine nationale Regelung mehr als die Hälfte der Bundesländer betroffen sein und es sei eine Kofinanzierung nötig, sagte Vogel. „Wir haben da eben Grenzen.“ Am Mittwochmorgen hatten Landwirte in Potsdam gegen die Düngemittelpolitik der EU protestiert.

Der Bauernpräsident rechnet bereits mit einem Einbruch beim Öko-Landbau. Er warf dem Handel vor, den Preis von Bio-Milch ohne Not zu erhöhen. Die Erzeugerpreise bei der Bio-Milch hätten sich nicht erhöht, sagte Wendorff. (dpa)

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