zum Hauptinhalt
Bis 2040 sollen Windkraftanlagen 15 Gigawatt Strom produzieren - zurzeit sind es 7,5 Gigawatt.

© Patrick Pleul/dpa

Klimaneutral bis 2045: Brandenburg will mehr Windparks und Solardächer

Das Land will den Ausbau erneuerbarer Energien weiter forcieren. Berlin kann in Zukunft wohl nicht in dem Ausmaß mit Strom versorgt werden, wie heute.

Brandenburg will seine Wind- und Solarparks, die nach dem Ausstieg aus der Braunkohle die Stromversorgung sichern, überwiegend für den eigenen Verbrauch produzieren lassen. Das geht aus der neuen Energiestrategie 2040 und dem Klimaplan des Landes hervor, die am Mittwoch nach der Verabschiedung durch das Kabinett aus SPD, CDU und Grünen von den Fachministern Jörg Steinbach (Wirtschaft, SPD) und Axel Vogel (Umwelt, Grüne) vorgestellt wurden.

Darin legt die Regierung die Ziele fest, um das Land bis 2045 klimaneutral zu machen, die Treibhausgas-Emissionen (derzeit 53,1 Millionen Tonnen jährlich) auf Null zu senken. „Wir gehen bundesweit voran“, betonte Vogel. Kein anderes Bundesland habe bislang so stringente Ziele formuliert.

Vogel betonte, dass darüber in der Koalition „entgegen allen Unkenrufen“ Einigkeit bestehe. Nötig seien auch Wiederaufforstungen und Vernässungen von ausgetrockneten Mooren. Man könne Energiewende und Klimaschutz nicht auf die Zeit nach der Bewältigung des Ukraine- Krieges verschieben, sagte Steinbach. „Das wäre definitiv der falsche Weg. Man muss beides gleichzeitig tun.“

„Brandenburg strebt in Zukunft an, dass der hier erzeugte Strom auch primär im Land verbraucht wird“, heißt es in der 78-Seiten-Vorlage. Bislang werden 60 Prozent des hier vor allem in den Braunkohlekraftwerken der Lausitz produzierten Stroms exportiert und sichert etwa auch die Stromversorgung Berlins.

Die beiden Strategien gehen entsprechend dem geltenden Bundesgesetz von einem Kohleausstieg bis 2038 aus, obwohl die Grünen diesen möglichst auf 2030 vorziehen wollen. Um die Ziele zu erreichen, setzt Brandenburg auf eine massive Senkung des Primärenergieverbrauchs bis 2040 (gegenüber 2007) um 39 Prozent. Wie schwierig das wird zeigte Steinbachs Hinweis, dass die Energiesparziele der bisherigen Energiestrategie 2030 deutlich verfehlt wurden.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräteherunterladen können.]

Vor allem aber soll der Ausbau von Windkraft und Solarenergie, bei dem Brandenburg bundesweit zu den führenden Ländern gehört, weiter forciert werden. Der erst Anfang des Jahres vorgestellte Entwurf der Energiestrategie 2040 ist in beiden Ausbauzielen nach oben korrigiert worden.

Das heißt nun, dass bis 2040 Windkraftanlagen mit einer Erzeugerleistung von 15 Gigawatt Strom produzieren sollen. 7,5 Gigawatt schaffen die derzeit rund 3900 Windräder im Land. Vorgesehen ist, dass bis 2032 – das ist eine Vorgabe des Bundes – mindestens 2,2 Prozent der Landesfläche für Windparks freigehalten werden, derzeit sind es 1,6 Prozent.

Wie viele Windräder 2040 stehen werden, ist offen. Im neuen Windkraftziel ist ein Anteil von drei Gigawatt für die Produktion von grünem Wasserstoff vorgesehen. Bei der Photovoltaik, die bislang 4,5 Gigawatt beisteuert, sollen bis 2030 Anlagen mit 18 Gigawatt und bis 2040 sogar 33 Gigawatt installiert werden. Dafür werde auch ein Solardächerprogramm nötig sein, etwa für Hallen, sagte Steinbach. „Wir achten darauf, die Landschaft nicht mit Photovoltaikanlagen zuzupflastern.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false